USA-Präsidentschaftswahlen 2016

USA-Präsidentschaftswahlen 2016

    Der republikanische Bewerber Ted Cruz fordert die Anhänger Marco Rubios nach dessen Rückzug auf, sich hinter seine Kampagne zu stellen. «An alle die Marco unterstützt haben, die so hart gearbeitet haben, wir heißen euch mit offenen Armen willkommen», zitiert CBS News den Senator aus Texas. Cruz gilt innerhalb des republikanischen Lagers als schärfster Konkurrent Donald Trumps. 

     Hofft auf neue Unterstützer: Ted Cruz. Foto: Jeff Haynes, epa/dpa
    Hillary Clinton gewinnt nach Berichten mehrerer US-Sender die Vorwahl der Demokraten im Bundesstaat Illinois. Es ist ihr vierter Sieg des langen Abends, zuvor hatte sie auch in Florida, Ohio und North Carolina gewonnen. Das Ergebnis aus Missouri stand noch aus, hier lag Clinton nach der Hälfte der ausgezählten Stimmen sehr knapp hinter Konkurrent Bernie Sanders.


    Nachdem er ihn noch vor kurzem als «kleinen Marco» verspottete, hat Donald Trump nach dem Ausscheiden Marco Rubios doch noch einige freundliche Worte für den Senator aus Florida gefunden. «Er ist zäh, er ist klug und er hat eine große Zukunft vor sich», lobte der umstrittene New Yorker Geschäftsmann den 44-jährigen Rubio. Beide hatten sich während des bisherigen Wahlkampfes zum Teil hitzige Wortgefechte geliefert.  


    In einem sehr engen Rennen zwischen Donald Trump und Ted Cruz, liegt Trump in Missouri bei insgesamt einer Million abgegebenen Stimmen nur wenige tausend vor Cruz.

     Screenshot: cnn.com
    Trotz seines Sieges in Florida bleibt Donald Trump selbst in den eigenen Reihen umstritten. Um einen Stellungskampf zu verhindern, versucht sich der Milliardär Rückendeckung vom innerparteilichen Gegner zu holen - vom Establishment, auf das er die letzten Monate pausenlos einhackte. Er habe mit Paul Ryan telefoniert, dem mächtigen Parlamentsvorsitzenden im Repräsentantenhaus und mit Mitch McConnell, dem Mehrheitsführer der Republikaner im Senat. «Gute Gespräche», sagte der 69-jährige Trump nach dem Gewinn in Florida in dem ihm eigenen Sprachstil. Es sollte den Versuch untermauern, Frieden zu stiften in einem Wahlkampf, der zum «Bürgerkrieg» innerhalb der Grand Old Party geworden ist.  
    Paul Ryan schließt laut einem Medienbericht nicht aus, im Falle einer Nominierung im Sommer doch noch für die Republikaner ins Rennen um das Weiße Haus zu gehen. Konkret hatte der Sender CNBC den Parlamentsvorsitzenden im Repräsentantenhaus auf den Fall einer Kampfabstimmung angesprochen. «Die Leute fragen: "Was ist mit der Kampfabstimmung?" Ich sage, nun es gibt eine Reihe von Leute, die kandidieren. Wir werden sehen. Wer weiß». Ryan kandidierte bereits vor vier Jahren als Vizepräsidentschaftskandidat neben Mitt Romney, hatte sich in diesem Wahlkampf aber gegen eine eigene Kandidatur entschieden. 


    Missouri macht es zum Schluss ganz besonders spannend. Sowohl bei den Demokraten wie bei den Republikanern kürte dort nur der Sender NBC Hillary Clinton und Donald Trump zum Sieger, alle anderen US-Medien sagen bislang «too close to call», es reicht noch nicht für ein Ergebnis.

    Insgesamt ging es in beiden Rennen bei vielen Hunderttausend ausgezählten nur um wenige tausend Stimmen, die zur Entscheidung fehlten. Würde Clinton auch Missouri gewinnen, hätte sie alle fünf Abstimmungen des Dienstag gewonnen. Wie eng das Rennen zwischen ihr und Bernie Sanders ist, macht eine Prognose des Senders CNN deutlich:

    Screenshot: cnn.com
    Nach seinem Sieg in Florida hat Donald Trump dem Begriff «Pressekonferenz» eine - für amerikanische Verhältnisse - neue Bedeutung verliehen. So hatte der Milliardär in seinen Privatclub in Palm Beach eingeladen, lehnte es laut dem Sender CNN aber dort ab, Fragen der Journalisten zu beantworten. Hintergrund dürfte laut CNN ein kurz zuvor veröffentlichter kritischer Bericht des Portals Politico über Trumps Wahlkampfmanager Corey Lewandowski gewesen sein. Politico berichtete, dass dem Autor des Artikels, der Zutritt zu der «Pressekonferenz» untersagt wurde.


    Ohio-Sieger John Kasich, der rechnerisch keine Chance auf eine Mehrheit hat, dürfte nun auf das Szenario eines zermürbenden Rennens innerhalb der Republikaner bis Juni spekulieren, wenn er sagt: «Ich bin derjenige, der die größten Chancen gegen Hillary Clinton hat.» Allan Lichtman, Professor an der Amercian University in Washington, macht es deutlich: «Kasich hat eine, und wirklich nur eine Chance: Eine Kampfabstimmung, bei der es zum Kuhhandel kommt und er plötzlich als bestgeeigneter Kandidat gegen Clinton dasteht.» 

     John Kasich samt Ehefrau Karen und den Töchtern Emma und Reese. Foto: David Maxwell, epa/dpa
    Der Demokrat Bernie Sanders zeigt sich nach seinen Niederlagen gegen Hillary Clinton in Florida, North Carolina, Ohio und Illinois ungerührt. Stattdessen erinnerte er seine Unterstützer in Arizona daran, dass ihr Bundesstaat der nächste wichtige Abstimmungsort im Vorwahlkampf sei. «Ihr müsst den Status quo nicht akzeptieren. Wir können das besser», sagte er in Phoenix. Demokraten und Republikaner halten bereits in einer Woche ihre nächsten Vorwahlen in Arizona sowie in Idaho und Utah ab. 

     Sieht seinen Wahlkampf noch nicht am Ende: Bernie Sanders. Foto: Tannen Maury, epa/dpa
    Nun stellt sich bei den Demokraten die Frage, wie lange Hillary Clintons Widersacher Bernie Sanders noch durchhalten kann - und will. Mathematisch hat er nach dem Verlust von Ohio und Illinois kaum noch eine Chance. «Wir glauben nicht, dass Senator Sanders noch gewinnen kann», sagt Clintons Sprecherin Jennifer Palmieri. Doch hat dieser mehrfach angekündigt, seine «politische Revolution» zu Ende führen zu wollen. Sanders hat von seiner Anhängerschaft soviel Geld in Kleinspenden gesammelt, dass sein finanzieller Atem leicht bis zum Parteitag im Juli reichen könnte. 

    Nach Auffassung von Experten schadet der Senator, der vor allem bei der Jugend gut ankommt, jedoch seiner Partei. «Bernie Sanders ist der beste Freund, den die Republikaner jemals hatten», sagt Allan Lichtman, Professor an der Amercian University in Washington. Donald Trump, das sagen zumindest bisher alle Umfragen, kann Hillary Clinton bei der Präsidentschaftswahl nicht schlagen. «Das kann nur Bernie Sanders», sagt Lichtman. 

    Dieses ist möglicherweise einer der folgenreichsten Wahlkämpfe unseres Lebens.

    Hillary Clinton vor demokratischen Anhängern in Palm Beach, Florida, zur Bedeutung des 2016er-Wahlkampfes.
    • UPDATE
    Das Wichtigste aus der Nacht zum «Super Tuesday II» in Kürze: 

    ▪ Mit starken Siegen in US-Schlüsselstaaten haben Hillary Clinton und Donald Trump große Schritte in Richtung Präsidentschaftskandidatur gemacht. Clinton holte bei den Demokraten mindestens vier von fünf Staaten, Trump bei den Republikanern mindestens drei von fünf. In der Partei des umstrittenen Populisten reduzierte sich das Feld der Bewerber auf drei. Auch in Missouri zeichnen sich knappe Siege für den Trump und Clinton ab. Die Ergebnisse gelten aber laut Internetseite des Bundesstaates noch als vorläufig, weil die Auszählung der Briefwähler das Ergebnis noch verändern könnten. 

    ▪ Bei den Demokraten fuhr Clinton sehr wichtige Siege in Florida und Ohio ein. Außerdem gewann sie in North Carolina und Illinois - ein bitterer Abend für Konkurrent Bernie Sanders. Der umstrittene Quereinsteiger Trump hatte einen guten Tag erwischt, er war aber möglicherweise dennoch nicht gut genug. Trump gewann zwar den Schlüsselstaat Florida, verlor aber den zweiten Alles-oder-Nichts-Staat Ohio an dessen Gouverneur John Kasich. Trump siegte auch in Illinois und North Carolina.

    ▪ Floridas Senator Marco Rubio (44) zog noch am Abend die Konsequenz aus der Niederlage in seinem Heimatstaat und beendete seinen Wahlkampf. Tatsächlich wird das Ringen bei den Republikanern zu einem Zweikampf zwischen Trump und Cruz. Kasich gilt als chancenlos.

    ▪ Trump muss 1237 Delegierte gewinnen, um Präsidentschaftskandidat zu werden. Entweder schafft der Milliardär diese Hürde bis zur letzten Vorwahl seiner Partei am 7. Juni, oder es kommt in Cleveland zu einer Kampfabstimmung. Dass einer seiner Bewerber vorher ausreichend Stimmen sammelt, ist ausgeschlossen. Bei den Demokraten muss Clinton 2382 Delegierte für sich gewinnen. In der Nacht zum Mittwoch sagte sie: «Wir kommen der Nominierung der demokratischen Partei näher - und dem Sieg bei der Wahl im November.»

    US-Präsident Barack Obama hat eine «vulgäre und entzweiende Rhetorik» im Wahlkampf beklagt. Die republikanischen Bewerber würden dabei insbesondere Kindern ein schlechtes Beispiel geben und dem Ansehen der USA im Ausland schaden. Zwar gebe es kein Gesetz, wonach man nett zueinander sein oder jemand anderen mit Respekt behandeln müsse, sagte der Demokrat. «Aber es gibt Normen, Es gibt Sitten. Es gibt Werte, die unsere Eltern uns gelehrt haben und wir versuchen unsere Kinder zu lehren, dass sie versuchen sollen andere so zu behandeln, wie sie selbst behandelt werden möchten», sagte Obama ohne Namen zu nennen. Allerdings bezog er sich in seiner Ansprache auch auf gewalttätige Auseinandersetzungen bei Wahlkampfveranstaltungen des führenden republikanischen Bewerbers Donald Trump. 

     Barack Obama ist bestürzt über die Wahlkampfrhetorik. Foto: Michael Reynolds, epa/dpa 
    Nach einem weiteren «Super Tuesday» mit neuen Erfolgen für Hillary Clinton und Donald Trump, stellt sich die deutsche Politik langsam darauf ein, dass die Entscheidung über den 45. US-Präsidenten zwischen Clinton und Trump fallen wird. Der ehemalige Grünen-Chef Jürgen Trittin, heute in der Außenpolitik unterwegs, warnt: «Die Gefahr, dass Trump ins Weiße Haus einzieht, wird immer realer. Für die internationale Zusammenarbeit hätte das dramatische Konsequenzen.» So oder so ähnlich sieht man das im Bundestag auch bei den anderen Parteien. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Norbert Röttgen, äußert sich über Trumps Siegeszug «höchst besorgt». «Die Mittel, mit denen er Mehrheiten erwirbt, sind das Erzeugen von Angst, Wut und Hass», so der CDU-Politiker.

    Die Bundesregierung hält sich aus dem US-Wahlkampf offiziell heraus - so wie das zwischen Partnerländern üblich ist. Aber wen Kanzlerin Merkel als Nachfolger von Barack Obama lieber sähe, ist klar: Hillary Clinton. Der ehemaligen First Lady wird die Kandidatur bei den Demokraten nicht mehr zu nehmen sein - sie gilt als zuverlässige Transatlantikerin. Noch gibt es in Berlin etwas Hoffnung, dass sich die Republikaner auf ihrem Nominierungsparteitag im Juli doch noch auf einen anderen Kandidaten verständigen - am ehesten wohl John Kasich. Vor allem aber setzt man darauf, dass sich am 8. November schließlich doch die Favoritin Clinton durchsetzen wird.

    Kanzlerin Angela Merkel (r.) hätte lieber Hillary Clinton als künftige US-Präsidentin. Foto: Michael Kappeler, dpa/Archiv 
    Blick in die internationale Presse: Die spanische spanische Tageszeitung «El País» schreibt in ihrer heutigen Ausgabe zu Donald Trump: 

    Mit seinen grobschlächtigen, beleidigenden und fremdenfeindlichen Reden verwirrt Trump die US-Republikaner und kann eine Spaltung der Partei auslösen. Das Schlimme daran ist, dass der von dem Präsidentschaftsbewerber gepredigte Groll zur Konfrontation führt und die Amerikaner gegeneinander aufbringt. Bei der Suche nach einem Ausweg setzen die Republikaner ihre Hoffnungen auf den bisherigen Außenseiter John Kasich, der jetzt als der einzige Kandidat gilt, der eine Nominierung Trumps noch abwenden kann. Dies scheint aber mehr ein Wunschdenken zu sein als eine realistische Perspektive. Die Strategie der Republikaner ist unvorhersehbar.

    Donald Trump droht seiner eigenen Partei mit «Aufständen» für den Fall, dass die Republikaner ihn nicht nominieren und stattdessen eine Kampfabstimmung durchführen. «Ich denke, es wird Aufstände geben», so der umstrittene Geschäftsmann im Gespräch mit dem Sender CNN. «Ich repräsentiere viele, viele Millionen Menschen», erklärt er. Hintergrund ist der fehlende Rückhalt Trumps in Teilen seiner eigenen Partei, die lieber einen anderen Kandidaten ins Rennen ums Weiße Haus schicken würde. 

    Bislang war Marc Rubio der Liebling des Parteiestablishments, doch der warf das Handtuch, nachdem er selbst in seinem Heimatstaat Florida am Ende Trump unterlag. Die verbliebenen Widersacher Ted Cruz und John Kasich sind zumindest im Hinblick auf den aktuellen Stand bei den Delegierten nicht allzu aussichtsreiche Herausforderer Trumps.

    Sieht Aufstände kommen, wenn er nicht nominiert wird: Donald Trump. Foto: Jim Lo Scalzo, epa/dpa 
    Ein offener Brief an Donald Trump hat es zu einem der beliebtesten Posts bei Facebook gebracht. Der Blogger und Fotograf Brandon Stanton kritsiert in seinem Schreiben die rassistischen Äußerungen und aufwieglerische Rhetorik des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers, der unter anderem Vorurteile gegen den Islam schürt. Doch Stanton, der laut Selbstbeschreibung als Journalist mit vielen Muslimen gesprochen hat, stellt fest: «Der Hasserfüllte sind Sie.» Der Brief, der mehr als eine Million Mal geteilt wurde, endet mit den Worten: «Sie sind ein Mann, der im Streben nach persönlicher Macht Vorurteile und Gewalt fördert. Und obwohl sich Ihre Worte in den nächsten Monaten ohne Zweifel ändern werden, werden Sie immer bleiben, wer Sie sind.»



    Der umstrittene Geschäftsmann Donald Trump erhält weiteren Gegenwind aus den eigenen Reihen. Eine Gruppe republikanischer Frauen hat ein Video veröffentlicht, in dem sie sexistische und frauenverachtende Äußerungen des Präsidentschaftsbewerbers aus den vergangenen Monaten zitieren. Für einen mittelgroßen Skandal hatte der New Yorker im vergangenen Sommer gesorgt, als er über eine kritische Moderatorin des Senders Fox sagte: «Es kam Blut aus ihren Augen, Blut aus woher auch immer.» Seine frühere republikanische Mitbewerberin Carly Fiorina hatte er im September mit Bemerkungen über ihr Aussehen beleidigt. «Schau Dir das Gesicht an! Wird irgendjemand dafür stimmen? Kannst Du Dir das vorstellen, als Gesicht des nächsten Präsidenten?!»

    Nach Donald Trumps Versuch, Hillary Clinton in einem Videospot zu verunglimpfen, schlagen die Demokraten nun zurück. In dem Clip ist ein Telefoninterview des Senders MSNBC mit dem Milliardär zu sehen. Darin fragt die Moderatorin, mit wem sich Trump in Fragen der Außenpolitik beraten würde. Die Antwort aus dem Off klingt nicht nur nach Trump, es ist auch seine Stimme, die selbstbewusst feststellt: «Ich rede mit mir selbst (...), weil ich ein sehr gutes Gehirn habe und ich viele Dinge gesagt habe.» Am Ende ist eine lauthals lachende Hillary Clinton zu sehen. Und wie bei Trump heißt es: «Wir müssen nicht zur Pointe werden!»

    Weiterhin unklar ist derzeit, wer bei den Republikanern in Missouri das Rennen macht. Donald Trump und Ted Cruz liegen dort nach Angaben des Senders CNN weniger als einen halben Prozentpunkt auseinander. 
    Nach seinem Abschied aus dem Vorwahlkampf hegt Marco Rubio auch keine weiteren politischen Ambitionen für ein herausgehobenes Amt in Washington. «Nein, ich werde nicht Vizepräsident von jemandem werden», zitiert der Sender MSNBC den 44-Jährigen. Journalisten hatten ihn zuvor gefragt, ob er sich vorstellen könne, mit dem Erzkonservativen Ted Cruz ins Weiße Haus einzuziehen. Doch Rubio stellte fest: «Ich bin nicht daran interessiert, Vizepräsident zu sein. Ich meine das aber keineswegs respektlos.» Auch strebe er nicht an, Gouverneur von Florida zu werden. Derzeit ist er Senator des südlichen Bundesstaates.

     Hat derzeit keine größeren politischen Ambitionen: Marco Rubio. Foto: Erik S. Lesser, epa/dpa
    Mit Donald Trump haben die Republikaner einen Präsidentschaftsbewerber in die Vorwahlen geschickt, der nicht gerade durch Weltoffenheit und Toleranz auffällt. Dass genau diese Attribute aber auch einigen seiner Wähler fehlen, könnte den New Yorker Geschäftsmann am Ende wichtige Stimmen kosten. Denn bei den Vorwahlen in Illinois hätten Trump-Unterstützer ihre Stimmen seltener Delegierten gegeben, die einen ausländisch klingenden Namen tragen, heißt es im Blog «FiveThirtyEight». Die Delegierten braucht Trump aber, will er im Sommer auf dem Parteitag der Republikaner zum Kandidaten gekürt werden.    


    Wieder ist es bei einem Wahlkampfauftritt von Donald Trump zu Gewalt gekommen. In Tucson/Arizona wurde ein Demonstrant von einem Kundgebungsteilnehmer mit der Faust geschlagen und getreten.

    Der US-Bestsellerautor John Irving  hat sich besorgt über die Vorwahlerfolge des Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump geäußert. «Es macht mich sehr traurig, dass sich ein Raubtier wie Donald Trump die Ignoranz und die Angst der Menschen zunutze machen kann», sagt Irving dem Axel-Springer-Verlag. Den von Trump geforderten Bau einer Mauer gegen Einwanderer an der Grenze zu Mexiko nennt der Schriftsteller «absurd». «Es ist hässlich, verwerflich, unmoralisch und es ist ein Widerspruch zu dem Fundament der Vereinigten Staaten, die die Einwanderer errichtet haben. Trumps Mauer ist eine Verleugnung dessen, wer wir sind», sagt der 74-jährige Autor von «Garp und wie er die Welt sah», «Das Hotel New Hampshire».

     Blickt mit Sorge auf den Vorwahlkampf Donald Trumps: der Schriftsteller John Irving. Foto: Christian Charisius, dpa/Archiv
    Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hat die Verbundenheit der USA zu Israel beschworen. Amerika könne niemals neutral sein, was Israels Sicherheit angehe, sagt Clinton bei einer Konferenz der pro-israelischen Lobby-Organisation Aipac in Washington. Ihre Aussage ist ein klarer Angriff auf den umstrittenen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump. Er hatte vor einigen Wochen gesagt, er wolle als Präsident ein neutraler Vermittler sein, was den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern angeht. 

    Trump soll am Abend bei der Jahresveranstaltung von Aipac sprechen. Sein Auftritt hatte im Vorfeld für große Unruhe gesorgt. Eine Gruppe Rabbiner will den Saal verlassen, wenn Trump seine Rede beginnt. Auch vor der Halle soll es Proteste geben. Neben dem Unternehmer sprechen auch die beiden anderen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz und John Kasich auf der Konferenz.   

    Will für Israels Sicherheit eintreten: Hillary Clinton. Foto: Shawn Thew, epa/dpa

    Wenn ihr Fanatismus seht, stellt euch dagegen. Wenn ihr Gewalt seht, verurteilt sie, wenn ihr einen Tyrannen seht, steht gegen ihn auf.

    Hillary Clinton bei einer Konferenz der pro-israelischen Lobby-Organisation Aipac in Washington.
    Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders hat die Abstimmung seiner Partei im Ausland gewonnen. Der 74-Jährige erhielt knapp 69 Prozent der Stimmen und sicherte sich damit neun Delegierte. Seine Konkurrentin Hillary Clinton kam auf knapp 31 Prozent und holte vier Delegierte. Nach Angaben der Partei beteiligten sich weltweit 34. 570 Menschen an der Vorwahl. Wahlzentren gab es in 38 Ländern. 

    von berniesanders via Instagram

    Donald Trump spricht sich für eine geringere Beteiligung der USA an der Nato aus. «Wir können uns das gewiss nicht mehr leisten», so der 69-Jährige im Gespräch mit der «Washington Post». «Die Nato kostet uns ein Vermögen, und ja, wir beschützen Europa mit der Nato, aber wir zahlen viel Geld.» In einem Interview des Senders CNN stellt er später klar, dass die USA das Militärbündnis seiner Meinung nach nicht verlassen sollten, aber weniger dafür zahlen müssten. Die USA stellten im vergangenen Jahr 72 Prozent der gesamten Verteidigungsausgaben der Nato. Führende Vertreter haben immer wieder an andere Mitgliedsstaaten appelliert, ihre Ausgaben zu erhöhen. 

    Trump stellt insbesondere die Rolle der USA im Ukraine-Konflikt infrage. «Die Ukraine ist ein Land, das uns viel weniger betrifft als andere Länder in der Nato», erklärte er. 

    «Sie machen gar nichts. Und ich sage: Warum kümmert sich Deutschland mit der Nato nicht um die Ukraine? Warum machen andere Länder nichts, die in der Nachbarschaft der Ukraine liegen? Warum sind immer wir diejenigen, die führen, möglicherweise den dritten Weltkrieg mit Russland.» Deutschland spielte allerdings eine entscheidende Rolle, was die Vermittlung zwischen den Konfliktparteien angeht.

    Foto: Shawn Thew, epa/dpa 
    von dpa∙live Desk bearbeitet von Jan Bülck, dpa 3/22/2016 7:28:18 AM
    Hillary Clinton soll US-Präsidentin werden – zumindest wenn es nach den Menschen in den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern der Erde (G20) geht. Eine entsprechende Studie stellte die englischsprachige Global Edition der deutschen Wirtschaftszeitung «Handelsblatt» zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov in Washington vor. Je Staat haben 1000 Personen an der Befragung teilgenommen.

    Zur Frage, wer der nächste US-Präsident werden soll, sprachen sich 35 Prozent der Teilnehmer für Clinton aus. In 18 Staaten war sie Spitzenreiterin. Mit einem Wert von nur neun Prozent landete Donald Trump weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Lediglich in Russland konnte der Republikaner seine Mitbewerberin mit 31 Prozent der Stimmen überholen. Bei den Befragten in den USA selbst rangiert hingegen der Demokrat Bernie Sanders mit 25 Prozent Zustimmung auf dem ersten Platz.

    Weltweit populär: Hillary Clinton. Foto: Shawn Dew, epa/dpa
    Donald Trump macht im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur bei den Republikanern bei der Vorwahl im Bundesstaat Arizona weiter Boden gut gemacht. Trump holte sich den Sieg klar vor seinem Widersacher Ted Cruz. Weil der Sieger in Arizona alle 58 Delegiertenstimmen zugeteilt bekommt, ist Trump dem Ziel der Kandidatur ein deutliches Stück nähergekommen.

    Bei den Demokraten holte sich Hillary Clinton den Sieg bei der Vorwahl im Bundesstaat Arizona, wie die «Washington Post» und der Sender CNN übereinstimmend berichten.

    von hillaryclinton via Instagram
    Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders hat die Vorwahl seiner Partei in Utah gewonnen. Der Senator von Vermont setzte sich in dem Bundesstaat überraschend klar gegen seine Konkurrentin Hillary Clinton durch, wie die Sender CNN und die Zeitung «Washington Post» berichten. Die Ex-Außenministerin liegt aber insgesamt nach Delegierten klar vor Sanders, der hartnäckig kämpft. 

    Foto: Tannen Maurym, epa/dpa 
    Ted Cruz gewinnt klar die Vorwahl seiner Partei in Utah. Das berichten die Sender CNN und NBC. Donald Trump landet auf dem dritten Platz, noch hinter John Kasich, dem dritten verbliebenen Bewerber bei den Republikanern. Da Cruz wahrscheinlich auf deutlich über 50 Prozent der Stimmen kommen wird, wird er alle 40 Delegierten in dem konservativen Mormomenstaat hinter sich bringen, Trump und Kasich gehen leer aus. 

    Foto: Cristobal Herrera, epa/dpa 
    Nach Utah holt sich Bernie Sanders auch den Sieg bei der Vorwahl in Idaho - mit großem Vorsprung gegen die Favoritin Hillary Clinton. Die Sender CNN sowie die «Washington Post» sehen den Senator von Vermont deutlich mit fast 80 Prozent der Stimmen vor Clinton. Die Ex-Außenministerin hat bislang die meisten Vorwahlen gewonnen und führt bei den Delegierten. Doch Sanders konnte durch die zwei klaren Siege in Idaho und Utah jedoch leicht aufholen.


    Die bisherigen Sieger und der Stand der gewonnenen Delegierten bei den Republikanern auf deinen Blick: 
     
    Grafik: K. Dengl 
    Wer hat wo, welche Vorwahl bisher gewonnen  - und wie viele Delegierte konnten Hillary Clinton und ihr Kontrahent Bernie Sanders auf sich vereinen? Die Ergebnisse auf einen Blick: 

    Grafik: K. Dengl 
    Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz bekommt die Unterstützung seines einstigen Konkurrenten Jeb Bush. Das kündigt dieser auf seiner Facebook-Seite an. «Ted ist ein konsequenter, prinzipientreuer Konservativer, der bewiesen hat, dass er Wähler anspricht und Vorwahlen gewinnen kann, wie gestern in Utah», schreibt Bush. Cruz erklärt, er fühle sich geehrt. Bush, dessen Vater George und dessen Bruder George W. schon Präsidenten waren, hatte seinen Wahlkampf vor einem Monat beendet. 

    Der 63-Jährige galt anfangs als Favorit, enttäuschte dann aber.  «Für das Wohl unserer Partei und unseres Landes müssen wir die Gräben und die Gemeinheiten überwinden, die Donald Trump in die politische Arena gebracht hat», erklärt Bush. «Andernfalls werden wir keine Chance haben, den Kandidaten der Demokraten, wahrscheinlich Hillary Clinton, im Herbst zu besiegen.» 


    Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz hat nach den Anschlägen von Brüssel Patrouillen in muslimischen Nachbarschaften gefordert - und ist damit nicht nur bei führenden Demokraten auf Ablehnung gestoßen. Als «gefährlich» bezeichnete Hillary Clinton laut ABC News Cruz' Vorschlag und New Yorks Polizeichef Bill Bratton sagte: «Er weiß nicht, wovon er da spricht». Präsident Barack Obama äußerte sich auf seiner Argentinien-Reise und erklärte, Cruz' Idee sei nicht mit amerikanischen Werten vereinbart vereinbar. 

     Will die Brüsseler Anschläge für seinen Wahlkampf nutzen: Ted Cruz. Foto: Tannen Maury, epa/dpa
    Hillary Clinton erteilt außenpolitischen Äußerungen ihrer Kontrahenten Donald Trump und Ted Cruz eine klare Absage. Es würde die Welt deutlich gefährlicher machen, sollte einer der beiden ins Weiße Haus einziehen. Trump hatte jüngst unter anderem die Beteiligung der USA in der NATO aus Kostengründen infrage gestellt. «Wenn er sich mit seinen Ansichten durchsetzt, wird das für den Kreml wie Weihnachten sein», sagt die frühere Außenministerin in einer Rede an der Stanford University. Clinton erinnert daran, wie solidarisch sich die NATO-Partner nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gezeigt hätten. «Jetzt sind wir an der Reihe, an der Seite Europas zu stehen.»   

     Will die USA an der Seite Europas wissen: Hillary Clinton. Foto: John G. Mabanglo, epa/dpa
    Der innerparteiliche Vorwahlkampf der Republikaner hat einen neuen Tiefpunkt erreicht, an dem nun auch die Frauen der Bewerber immer mehr ins Rampenlicht gezerrt werden. Der Grund: Eine Anti-Trump-Spendenorganisation hatte in einem Clip ein Nacktbild älteren Datums von Trumps Ehefrau Melania veröffentlicht. Daraufhin hatte der umstrittene Milliardär aus New York seinen Widersacher Cruz per Twitter gewarnt, dieser solle vorsichtig sein, ansonsten würde er über dessen Frau Heidi «auspacken». Ebenfalls per Twitter teilte Cruz mit, er habe mit dem Clip nichts zu tun und wenn Trump dies tatsächlich glaube, sei dieser eine «größere Memme», als er bislang gedacht habe. 

    Doch Trump setzte den bizarren Streit fort und veröffentlichte per Kurzmitteilungsdienst ein eher verunglücktes Bild Heidi Cruz' neben einem eher vorteilhafteren Foto Melanias, das er mit dem Hinweis beschriftete: «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.» Das verschlug sogar Megyn Kelly - selbstbewusste Fox-Moderatorin und in der Vergangenheit selbst Opfer von Trumps Verbalattacken - die Sprache. 

     Screenshot: twitter.com/megynkelly
    Bernie Sanders entscheidet die Vorwahlen in Washington und Alaska für sich. In Washington konnte sich der 74-Jährige haushoch gegen seine Rivalin Hillary Clinton durchsetzen. Auch in Alaska ließ Sanders die ehemalige US-Außenministerin chancenlos hinter sich.

    Bernie Sanders mit Ehefrau Jane. Foto: Mike Nelson, epa/dpa
    Makaberer Scherz oder ernst gemeinte Drohung? Diese Frage wirft ein falscher Grabstein für Donald Trump auf, den Unbekannte im New Yorker Central Park aufgestellt haben. Spaziergänger entdeckten den Stein bereits am Wochenende, wie der Sender ABC berichtet. Eingraviert ist das tatsächliche Geburtsjahr des umstrittenen Präsidentschaftsbewerbers - 1946. In Anspielung auf Trumps Wahlkampfmotto «Make America Great Again» (Macht Amerika wieder groß) lässt sich die Inschrift «Made America Hate Again» als «Trump hat Amerika wieder hassen lassen» übersetzen. Mittlerweile wurde der Stein entfernt. Die Behörden wollten sich dem Sender gegenüber nicht äußern, ob sie die Aktion als Todesdrohung bewerteten. 
      

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