US-Präsidentschaftswahl 2016






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Kurz vor der Wahl ist die US-amerikanische Entertainerin Gayle Tufts nervös: «Ich fühle mich ein bisschen wie eine schwangere Frau, die drei Wochen überfällig ist und das Baby muss jetzt endlich rauskommen», sagt sie im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Sie setzt auf einen Sieg von Hillary Clinton. «Es ist ernst, es ist enger als man gedacht hatte.» Clintons Abstand auf den Republikaner Donald Trump ist letzten Umfragen zufolge geschrumpft.
Witze über den Wahlausgang blieben ihr im Halse stecken, erklärt die 56-Jährige: «Man schüttelt nur den Kopf und denkt: Das darf doch nicht wahr sein! Das ist das Level, das wir momentan erreicht haben, nicht mehr: Oh, Trump hat witzige Haare.» Solche Scherze funktionierten nicht mehr. Sie versteht, dass viele nicht fassen können, wie der Wahlkampf ablief. «Meine deutschen Freunde und Kollegen fragen mich: "Spinnt ihr alle in Amerika?" Und mittlerweile muss ich betonen: Ja, wir spinnen!» Tufts stammt aus dem US-Bundesstaat Massachusetts und lebt seit langem in Berlin.
Die US-amerikanische Entertainerin Gayle Tufts. Foto: Karlheinz Schindler, dpa/Archiv -
Donald Trumps Berater lassen ihn einem Medienbericht zufolge kurz vor der US-Wahl nicht mehr twittern - und Präsident Barack Obama macht sich prompt darüber lustig. «Sie hatten so wenig Vertrauen in seine Selbstbeherrschung, dass sie gesagt haben: Wir nehmen dir jetzt einfach Twitter weg», so Obama bei einem Wahlkampfauftritt zur Unterstützung seiner demokratischen Parteikollegin Hillary Clinton in Florida.
Die «New York Times» berichtet, Berater hätten dem Republikaner die Kontrolle über sein Konto bei dem Kurznachrichtendienst «entrissen», damit er seine Chancen bei der Wahl nicht mit ungefilterten Anfeindungen schmälert. «Wenn jemand nicht mit einem Twitter-Konto umgehen kann, kann er nicht mit den Atomcodes umgehen», erklärt Obama vor seinem lachenden Publikum hinzu. Trump ist dafür bekannt, Gegner und Kritiker über Twitter in scharfen Tönen anzugreifen - manchmal mitten in der Nacht.
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International würde absolute Ungewissheit ausbrechen. Man würde dann nur hoffen können, dass die Präsidentenberater ihn (Trump) von voreiligen Entscheidungen abhalten. Wie etwa den Beginn eines Handelskrieges gegen China oder der Ausarbeitung neuer strategischer Allianzen, die zu einer Annäherung an Putins Russland und zu einer Distanzierung von den traditionellen Alliierten der USA sowie von der Politik der Nato führen könnten. Die dramatischste Konsequenz wäre allerdings die Gefahr, dass sein Modell in Teilen der Welt als Vorbild genommen wird, in denen die Ursachen, die zu Trumps steilen Aufstieg geführt haben, besorgniserregende Parallelen aufweisen.
• Die rechtsliberale spanische Zeitung «El Mundo» zu den Folgen eines Sieges von Donald Trump. -
Bis zur US-Präsidentschaftswahl bleibt nur noch ein Tag. Doch kann man vorerst nur eins vorhersagen - in das Weiße Haus wird eine Person einziehen, die einen der geringsten Vertrauensvorschüsse in der bisherigen Geschichte des Landes haben wird. Die Amerikaner (außer natürlich die unverbesserlichen Unterstützer von Hillary Clinton oder Donald Trump) stehen vor einer sehr schwierigen Entscheidung, weil sie faktisch das kleinere Übel wählen müssen. Entweder stimmen sie für einen reichen Mann ohne politische Erfahrung, der nicht in der Lage ist, seine Zunge zu kontrollieren. Oder für die lästigste Vertreterin der politischen Elite, die viele so satt haben.
• Die konservative lettische Tageszeitung «Neatkariga Rita Avize» zur Wahl. -
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Was sagt eigentlich Donald Trump, dass das FBI Hillary Clinton ein weiteres Mal von kriminellem Verhalten in der E-Mail-Affäre freigesprochen hat? Der Republikaner erneuert seinen Vorwurf eines «total manipulierten Systems». Seine Kontrahentin sei «schuldig, sie weiß es, das FBI weiß es, die Leute wissen es. Nun ist es in den Händen des amerikanischen Volkes, an den Wahlurnen der Gerechtigkeit Genüge zu tun». Auch sein Vize Mike Pence erklärt, es sei nicht an der Tatsache zu rütteln, dass Clinton ein Verbrechen begangen habe. Jason Miller, ein enger Kommunikationsberater Trumps meint im CNN-Gespräch, vieles um Clinton stinke zum Himmel.
In US-weiten Umfragen liegt Trump hinter der Demokratin, so will er auch am letzten Tag vor der Wahl noch einmal durch mindestens fünf Staaten spurten. Clinton plant Auftritte in mindestens drei - darunter einen mit Präsident Barack Obama und First Lady Michelle in Pennsylvania und einen weiteren in North Carolina um Punkt Mitternacht, wenn der offizielle Wahltag in den USA anbricht.
Siegessicher: Donald Trump. Foto: Michael Reynolds, epa/dpa -
Kurz vor der US-Wahl tut der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi indirekt seine Unterstützung für die Demokratin Hillary Clinton kund. «Es sind entscheidende Stunden für die Vereinigten Staaten und deshalb für die Welt», erklärt der sozialdemokratische Premier auf seiner Facebook-Seite. «In einigen Stunden kennen wir den Namen des 45. amerikanischen Präsidenten und es ist offensichtlich, dass diese Wahl die Welt in den kommenden vier Jahren sehr stark beeinflusst. Wir...hoffen, dass sie weiblich ist.» Renzi lobt auch das Vermächtnis des scheidenden Präsidenten Barack Obama, zu dem er ein gutes Verhältnis pflegte. «Obama wird in der Geschichte bleiben, und auch in vielen unserer Herzen.»
Screenshot: facebook.com/matteorenzi/dpa -
Stars wie Robert De Niro haben bei der Verleihung der Hollywood Film Awards für die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton geworben. «Wir sind zwei Tage von einer furchteinflößenden Wahl entfernt», sagte Schauspieler De Niro bei der Gala in der Nacht in Los Angeles US-Medien zufolge. «Der Schatten der Politik hängt über uns, ob wir es wollen oder nicht. Es ist schwer für mich, an etwas anderes zu denken. Lasst es mich klar sagen: Wir haben die Möglichkeit eine Komödie davor zu bewahren, eine Tragödie zu werden. Stimmt am Dienstag für Hillary!»
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De Niro: "We have the opportunity to keep a comedy from turning into a tragedy. Vote for Hillary, Tuesday" t.co #HFAs
Hollywood Reporter on Twitter (@thr)
https://twitter.com/THR/status/795643812987211776
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«Wen die Amerikaner wählen ist ihre Sache, nicht unsere»: Der Iran sieht sich vom Wahlausgang nicht betroffen. Das sagt Außenamtssprecher Bahram Ghassemi. Am Status der bilateralen Beziehungen werde sich nichts ändern, egal ob Hillary Clinton oder Donald Trump gewinnen sollte, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Mehr.
Laut Ghassemi haben der Iran und die USA auch in den letzten Jahren kaum politisch zusammengearbeitet. Die Ausnahme seien nur die Atomverhandlungen zwischen 2013 bis Januar 2016 gewesen. Daher sei auch nur das gemeinsam mit Washington erzielte Atomabkommen für Teheran wichtig. Seiner Meinung nach werde aber keiner der beiden Kandidaten daran was ändern können, da es sich um ein internationales Abkommen handele.
Hatte bereits die US-Wahl als eine Entscheidung zwischen «schlecht und schlechter» bezeichnet.: Irans Hassan Ruhani. -Foto: Daniel Bockwoldt, dpa/Archiv -
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Ein für den möglichen Sieg Hillary Clintons bei der US-Präsidentschaftswahl geplantes Feuerwerk ist Medienberichten zufolge abgesagt worden. Gründe für die Absage des von der Stadt genehmigten Feuerwerks über dem Hudson River seien nicht genannt worden, berichtet der TV-Sender NBC unter Berufung auf einen Behördenmitarbeiter. Clinton will die Verkündung der Wahlergebnisse im Javits-Kongresszentrum in Manhattan abhalten, ihr Konkurrent Donald Trump plant eine vergleichbare Veranstaltung in einem nahegelegenen Hotel.
Bürgermeister Bill de Blasio kündigt unterdessen eine verstärkte Polizeipräsenz in ganz New York für den Wahltag an. 5000 Polizisten sollen für die Sicherheit an Wahllokalen und anderen Orten in der Metropole sorgen. Sowohl die Wahlkampfbüros als auch die Wahlpartys beider Kandidaten werden streng bewacht.
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Der derzeit einzige US-Astronaut an Bord der Internationalen Raumstation ISS hat aus dem All gewählt. Shane Kimbrough habe seine Stimme in den vergangenen Tagen elektronisch abgegeben, teilt die Raumfahrtbehörde Nasa mit. Dank eines entsprechenden Gesetzes aus Texas von 1997 können Astronauten, die ihren Wohnsitz in dem Südstaat haben, ihre Stimme elektronisch aus dem All abgeben. Fast alle US-Astronauten verlegen ihren Wohnsitz nach Texas, weil sie dort am Johnson Space Center für den Einsatz im Weltall ausgebildet werden.
Ist derzeit mit den Russen Sergej Ryschikow und Andrej Borissenko an Bord der ISS: Shane Kimbrough. Foto: Ivan Sekretarev, epa/dpa/Archiv -
Die US-Demokraten sind vor dem höchsten US-Gericht mit dem Versuch gescheitert, republikanische «Wahlbeobachter» in den Wahllokalen des wichtigen «Swing States» Ohio zu verbieten. Die Gesetze in Ohio seien eindeutig und verböten bereits, Einfluss auf Wähler beim Wahlvorgang zu nehmen. Die Demokraten hatten argumentiert, republikanische Kräfte würden sich zusammentun, um vor allem Wähler von ethnischen Minderheiten wie Afro-Amerikaner beim Wählen zu beeinflussen.
Hintergrund ist eine Aufforderung Donald Trumps an seine Anhängerschaft, die Wahlen zu beobachten, weil er sie grundsätzlich für manipuliert hält. Trump hatte unterstellt, es würden Stimmen von bereits verstorbenen Bürgern für die Demokraten mitgezählt und andere Stimmzettel doppelt ausgewertet.
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Mit einem rauschenden Fest in Philadelphia hat Hillary Clinton ihr großes Wahlkampffinale gefeiert. An historischer Stätte, wo 1776 die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten verlesen wurde, schwor die Demokratin ihre Anhänger mit eindringlichen Worten auf den Wahltag ein. «Ihr habt die Wahl zwischen einer verlässlichen und starken Staatsführung und einem unsicheren Kantonisten, der alles aufs Spiel setzt», so Clinton unter dem Jubel Tausender Anhänger. «Wir stehen vor der größten Prüfung unserer Zeit.»
Neben ihrem Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton und ihrer Tochter Chelsea war auch Präsident Barack Obama mit First Lady Michelle gekommen. Musikalisch umrahmten Jon Bon Jovi und Bruce Springsteen die Abschlussveranstaltung. Zur Stunde tritt Clinton noch ein allerletztes Mal in North Carolina auf, wie Pennsylvania ein wichtiger «Swing State».
Gemeinsam auf Stimmenfang: Michelle und Barack Obama, Hillary und Chelsea Clinton sowie Rockstar Jon Bon Jovi (v.l.n.r.). Foto: Justin Lane, epa/dpa -
Letzer Wahlkampfauftritt auch für Donald Trump. In Michigan schwört er seine Anhänger auf den Wahltag ein und zeigt sich siegessicher. Mit Spannung wird auch erwartet, ob er eine mögliche Niederlage anerkennen wird. Zahlreiche Amerikaner befürchten Gewaltausbrüche enttäuschter Trump-Anhänger. Auf Sozialen Medien wurde bereits zur Waffengewalt aufgerufen.
Donald Trump: "Today is our independence day" https://t.co/fVi0JzQhd1 https://t.co/LiWaYEPKng
— CNN Politics on Twitter (@cnnpolitics) https://twitter.com/CNNPolitics/status/795864292109275136 -
Dutzende amerikanischen Fahnen wehen schon, das Pult steht und das Logo hängt: Das New Yorker Messezentrum Jacob Javits Center bereitet sich auf die zentrale Wahlabend-Veranstaltung der Demokratin Hillary Clinton vor. Donald Trump will seinen Wahlabend nur rund drei Kilometer entfernt mit Unterstützern in einem New Yorker Hotel verbringen.
Foto: Christina Horsten, dpa -
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Unterstützung vom Vorwahl-Rivalen: Bernie Sanders rührt auf dem Kurznachrichtendienst Twitter noch einmal die Werbetrommel für Hillary Clinton und ruft seine Anhänger auf, seiner einstigen Konkurrentin die Stimme zu geben.
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ImVotingBecause we need a president who will bring our nation together, not someone who will divide us by race or religion.
Bernie Sanders on Twitter (@berniesanders)
https://twitter.com/BernieSanders/status/795835640629837824
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Wer immer gewinnt, der Trumpismus wird weiterleben. Seine lautstärksten Anhänger sind ältere weiße Männer, die sich überrollt fühlen von den schnellen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen, die Amerika verändern. Der nächste US-Präsident kann es sich nicht leisten, ihre Sorgen auszublenden, denn sie werden mit neuer Schlagkraft zurückkehren.»
• Die Londoner «Times» in ihrer heutigen Ausgabe zur US-Wahl. -
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Spontaner musikalischer Auftritt: Pop-Queen Madonna ist überraschend im Washington Square Park in New York aufgetreten - zugunsten von Hillary Clinton. «Wir werden einen Präsidenten wählen, der keine Frauen und Menschen wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert. Der keine Mauer um unser Land bauen und uns vom Rest der Welt trennen will. Dies ist ein Konzert über Frieden, das uns einen soll, und es geht darum, Amerika großartig zu erhalten, nicht es wieder großartig zu machen», so Madonna in Anlehnung an das Wahlkampfmotto von Donald Trump.
Madonna performed "Rebel Heart" at Washington Square Park Monday night during a surprise concert in support of Hillary Clinton! https://t.co/zSkg3PE9jX
— Madonna Fresh News on Twitter (@madonnadailyid) https://twitter.com/MadonnaDailyID/status/795806022371667968