US-Präsidentschaftswahl 2016

US-Präsidentschaftswahl 2016

    Nach Donald Trumps frauenverachtenden Äußerungen in einem Video meldet sich nun die  Moskauer Punkband Pussy Riot mit einem neuen Song («Straight outta Vagina») zu Wort. «Dieses Lied kann als Antwort auf Trump betrachtet werden», zitiert «The Daily Beast» Bandmitglied Nadja Tolokonnikowa. Sie glaube an die Idee, wonach weibliche Sexualität kraftvoller sei als jeder populistische, megalomane Mann, so die Künstlerin. 

    Die Sternenplakette von Donald Trump auf Hollywoods «Walk of Fame» ist beschädigt worden. Ein Mann, der eine Bauarbeiterkluft trug, hatte die Plakette auf dem berühmten Bürgersteig mit einem Vorschlaghammer zertrümmert. Das Internetportal «Deadline.com» stellte ein Video von dem Vorfall ins Netz.

    Die Polizei in Los Angeles wurde eingeschaltet. Noch sei niemand festgenommen worden, teilte der Polizist Sal Ramirez der «Los Angeles Times» mit. Er bezifferte den Sachschaden auf rund 2500 Dollar. Donald Trump war 2007 für seine Fernsehsendungen mit einer Sternenplakette ausgezeichnet worden.


    Foto: Gregg Donovan, dpa

    Nach der Aufregung um Justin Timberlakes Selfie veröffentlicht die Zeitung «USA Today» eine Übersicht jener US-Staaten, in denen Wahl-Selfies erlaubt sind oder nicht. Tatsächlich ist das Verhältnis fast ausgewogen, hinzu kommen allerdings eine Reihe von Staaten in denen die Gesetzeslage unklar ist. 



    In der weitgehend isolationistischen Politik eines Präsidenten Trump hätten Amerika und Russland ihre jeweiligen vitalen Interessen und würden sich die Erde dementsprechend zurechtschneiden. Allerdings gäbe es dabei keine Garantie, dass die Aufteilung nachhaltig wäre und es nicht zum Streit über Gebietsansprüche käme - abgesehen davon, dass es unmoralisch wäre, ganze Völker und Nationen russischer Hegemonie unterzuordnen. Amerika hat mit unterschiedlichem Erfolg, aber konsequentem Mut Widerstand gegen die russische Vorherrschaft in Osteuropa geleistet. Es ist unvorstellbar, dass Washington nun tatenlos zuschauen könnte, wie (Russlands) Präsident (Wladimir) Putin Stalins Empire wieder aufrichtet. (...) Trump würde allerdings nicht einmal versuchen, russischen Aggressionen entgegenzutreten - was die Welt langfristig zu einem weit gefährlicheren Ort machen würde.

    Der Londoner «Independent» beschäftigt sich mit den außenpolitischen Vorstellungen des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.

    Ein italienischer Künstler hat mithilfe eines Traktors nahe Verona riesige Porträts der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump angefertigt. Das Trump-Bild versah Dario Gambarin dabei mit einem eindeutigen «Ciao» (Tschüss), während das Clinton-Bild die aufmunternden Worte «You must, you can» (Du musst, du kannst) zieren. Die Genesungswünsche beziehen sich noch auf Clintons Lungenentzündung vor wenigen Wochen. 



    Das Traurige an der amerikanischen Politik derzeit ist: Die Kampagne der Präsidentschaftsbewerber ist so verrückt, seltsam und streitsüchtig, dass es guter Stoff ist. Und Trump ist so verrückt, dass daraus gutes Fernsehen entsteht.

    Shane Smith, Gründer des Medienunternehmens Vice, im Interview mit Zeit Online. 

    Jeder zweite Wähler in den USA sorgt sich vor Gewalt am Tag der Präsidentenwahl. In einer Umfrage der Zeitung «USA Today» sagen 51 Prozent, sie seien darüber besorgt, jeder Fünfte sogar sehr. Drei Viertel der Befragten glauben an eine friedliche Übergabe der Macht nach dem 8. November, aber richtig überzeugt davon sind nur 40 Prozent.

    Vier von zehn Unterstützern des Republikaners Donald Trump sagten, sie würden die Rechtmäßigkeit einer Wahl der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton zur Präsidentin nicht anerkennen. Wenn sie gewinne, könne das nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Angesichts für ihn schlechter Umfragen verbreitet Trump beharrlich das Gerücht, Betrug könne der einzige Grund für eine drohende Niederlage sein. Dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte. 



    Wenig überzeugend dürfte ein Auftritt Donald Trumps im wichtigen Swing State Florida insbesondere auf afroamerikanische Wähler gewirkt haben. Dabei schwärmte Trump auf der Bühne einmal mehr davon, dass er Unterstützung aus den verschiedensten Bevölkerungsgruppen erhalte, wie eben auch der schwarzen Community. Passend dazu schwenkte jemand hinter ihm ein Schild mit der Aufschrift «Blacks for Trump». Einziges Problem: die Frau, die das Schild in die Höhe hielt, dürfte kaum als glaubwürdige Vertreterin schwarzer Interessen durchgehen - sie war nämlich weiß. 



    Der russische Präsident Wladimir Putin hat Vorwürfe der Einmischung in den US-Wahlkampf zurückgewiesen. Zugleich beklagte er bei einer Konferenz von Russlandexperten das gespannte Verhältnis zu den USA. Die Regierung des scheidenden Präsidenten Barack Obama halte Vereinbarungen nicht ein, so Putin in Sotschi.

    «Glaubt wirklich jemand im Ernst, dass Russland die Wahl des amerikanischen Volkes beeinflussen kann? Ist Amerika etwa eine Bananenrepublik?», fragt Putin. «Amerika ist eine Großmacht.» Der Kremlchef nennt es auch Unsinn, dass er für den republikanischen Bewerber Donald Trump sei. Trump sei extravagant, aber das sei dessen durchdachte Art, «die Herzen der Wähler zu erreichen».


    Wladimir Putin in Sotschi. Foto: Michael Klimentyev, Sputnik/epa/dpa

    Donald Trumps Wahlkampfmannschaft verfolgt nach einem Bericht des «Bloomberg Magazine» die Strategie, potenzielle Hillary-Clinton-Wähler von der Stimmabgabe abzuhalten. Drei Gruppen von Wählern - nämlich liberale Weiße, junge Frauen und Afroamerikaner - sollen abgeschreckt werden. Die Technik: Vor allem im Radio und in den sozialen Medien werden vermeintlich herabwürdigende Clinton-Äußerungen und -Aktivitäten aus früheren Jahren gesendet.

    Der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest, sagt dazu: «Das läuft allen Traditionen zuwider, die dieses Land groß gemacht haben. Kandidaten, die optimistisch sind, werden immer versuchen, möglichst viele Wähler für sich zu gewinnen

    Zwölf Tage vor der Präsidentenwahl hat First Lady Michelle Obama die Wähler der Demokraten eindringlich zur Stimmabgabe aufgerufen. «Ihr geht raus und wählt! Jetzt, sofort!», rief sie vor Tausenden Zuhörern bei einer Kundgebung in Salem. Dort trat sie erstmals gemeinsam mit Hillary Clinton auf, der Kandidatin der Demokraten. «Die Wahlbeteiligung ist, was zählt», sagte sie.

    «Wenn Hillary (Clinton) nicht gewinnt, dann liegt das an uns», sagte die 52-Jährige mit Blick auf die Wahlbeteiligung. Obama bezichtigte das Trump-Lager der Versuche, diese bewusst drücken zu wollen. «Sie versuchen, Euch dazu zu bewegen, zu Hause zu bleiben», sagte sie. «Sie versuchen, Euch die Hoffnung zu nehmen.»

    Die Chartermaschine des republikanischen Kandidaten für das Amt US-Vizepräsidenten, Mike Pence, ist bei einer harten Landung von der Piste gerutscht. Zuvor sei der Jet beim Anflug auf den New Yorker Flughafen La Guardia in Turbulenzen geraten, berichten Reporter, die mit Pence im Flieger waren und gerade von einem Wahlkampfauftritt in Iowa zurückkamen. Niemand sei verletzt worden. Pence, der zusammen mit dem Milliardär Donald Trump um den Einzug ins Weiße Haus kämpft, berichtete im US-Fernsehen, er habe Schlamm gegen die Scheibe im vorderen Teil der Maschine aufspritzen sehen. 



    Das Team um Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton will nach einem Bericht des Magazins «Politico» Vizepräsident Joe Biden im Falle eines Wahlsieges zum Außenminister machen. Biden stehe an der Spitze einer Liste möglicher Kandidaten, berichtet das Magazin unter Berufung auf eine Quelle bei den Demokraten. Allerdings sei er selbst noch nicht darüber informiert worden. Biden wäre insofern eine überraschende Wahl Clintons, als der 73-Jährige bei wichtigen außenpolitischen Entscheidungen mit seiner Meinung quer zu Clinton lag. Er gilt als vorsichtiger Politiker, während Clinton häufig als außenpolitischer Falke beschrieben wird.


    Vizepräsident Joe Biden könnte nach einem Sieg Clintons neuen Aufgaben in der US-Regierung entgegensehen. Foto: Valda Kalnina, epa/dpa 

    Der Stand der Umfragen: Das Portal RealClearPolitics sieht Clinton im Schnitt aller Umfragen mit 5,7 Punkten vorne (Vorwoche 6,4). Bezieht man die chancenlosen Kandidaten von Grünen und Libertarians mit ein, beträgt Clintons Vorsprung 5,4 Punkte. 

    Einige Umfragen lassen auf ein enger werdendes Rennen schließen, aber Clintons Abstand auf Trump ist durchgängig stabil. Fox News sieht die Demokratin mit 5 Punkten vorne, 8 sind es beim Sender ABC.


    Screenshot: realclearpolitics.com/dpa

    RealClearPolitics addiert die Ergebnisse der aktuellen Umfragen auf eine Summe von derzeit 252 Wahlmänner für Clinton (Vorwoche 260) und nurmehr 126 für Trump (Vorwoche 170). Die Mehrheit ist bei 270 erreicht.

    Die sogenannten Swing States, die anders als die meisten Staaten nicht schon auf eine Partei als Wahlsieger festgelegt sind, sind für den Ausgang entscheidend. In den meisten von 16 als wahlentscheidend definierten Staaten liegt Clinton vorn.


    Screenshot: realclearpolitics.com/dpa

    Nach neuen Wikileaks-Enthüllungen wirft Donald Trump seiner Gegnerin Hillary Clinton und ihrem Mann Bill korrupte Machenschaften im Zusammenhang mit ihrer gemeinnützigen Stiftung vor. «Wenn die Clintons bereit waren, mit ihrem Unternehmen Schindluder zu treiben, als sie nicht im Weißen Haus waren, stellt euch nur einmal vor, was sie im Oval Office tun werden», sagte der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Ohio.

    Trump bezog sich auf ein E-Mail-Memorandum von Bill Clintons damaligem Berater Douglas Band aus dem Jahr 2011, wonach der ehemalige US-Präsident Zahlungen und teure Geschenke von Spendern der Stiftung erhalten habe, einschließlich mehrere Millionen Dollar für Reden und Beratertätigkeiten. «Herr Band nannte die Vereinbarungen "unorthodox". Wir anderen nennen sie gänzlich korrupt», sagte Trump. Hillary Clintons Wahlteam sagte dazu nach Angaben des Senders CBS, die Finanzbeziehungen seien nicht neu und in ihrer offengelegten Steuererklärung nachzulesen.


    Trump nutzt neue Wikileaks-Enthüllungen für Attacken auf die Clintons. Foto: Larry W. Smith, epa/dpa/Archiv

    Donald Trump wird erneut von seiner Vergangenheit heimgesucht. Die ehemalige Miss Finnland Ninni Laaksonen berichtet dem finnischen Boulevard-Blatt «Ilta-Sanomat», Trump habe ihr 2006 bei einem Fototermin in New York an den Po gefasst, als sie ihr Land im Miss Universum-Wettbewerb vertrat. Laaksonen ist damit die zwölfte Frau, die Trump öffentlich sexuelle Belästigung vorwirft



    Was macht US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump auf einem Bus in Kopenhagen? Ganz einfach: Er rollt mit den Augen. Die Sozialistische Volkspartei in Dänemark will mit dem Motiv amerikanische Wähler mobilisieren, die im Ausland leben. Die wenig vorteilhafte Darstellung Trumps macht deutlich, dass die Partei eher mit dessen Konkurrentin Hillary Clinton sympathisiert.

    Knapp zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat Hillary Clinton zumindest einen riesigen finanziellen Vorsprung vor Donald Trump. Medienberichten zufolge sammelte die Kandidatin der Demokraten im laufenden Monat mit 57,2 Millionen Dollar (52,4 Millionen Euro) fast doppelt so viele Spenden wie ihr republikanischer Konkurrent. Demnach kam Trump bis zum 19. Oktober gerade mal auf 28,9 Millionen Dollar (26,5 Millionen Euro). Clinton habe an dem Stichtag über eine Kriegskasse von insgesamt 62 Millionen Dollar verfügt. Trump habe sich mit 16 Millionen begnügen müssen.


    Erfolgreiche Spendensammlerin: Hillary Clinton. Foto: Brian Blanco, epa/dpa
    Wissen Sie, was die meinen, wenn sie davon sprechen, Amerika wieder "groß" zu machen? Ich war dabei, als Amerika "groß" war. Ich bin während der Rassentrennung in Tennessee aufgewachsen, ich durfte mich an gewissen Orten nicht aufhalten, bestimmte Dinge nicht tun. Und dahin wollen diese Leute zurück: als weiße Männer den Planeten beherrschten, als weiße Frauen daheim blieben und den Haushalt machten und ihren Männern gehorchten. Trump schert sich nicht um den Arbeiter, er war ja selbst nie einer. Er schert sich nicht um Leute, die weniger Geld als er haben. Er hat von Anfang an das System ausgenommen.

    Hollywoodstar Samuel L. Jackson über Donald Trump und dessen Wahlkampfslogan "Make America great again".

    Das FBI hat weitere Nachforschungen zur E-Mail-Affäre der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton angekündigt. In einem Brief von FBI-Chef James Comey heißt es, es seien im Zuge einer anderen Ermittlung weitere E-Mails von Clinton aufgetaucht, die vertrauliche Inhalte enthalten könnten. Es werde geprüft, ob dies für Clintons Fall eine maßgebliche Rolle spiele. Das FBI hatte seine Ermittlungen im Juli abgeschlossen und empfohlen, keine Anklage gegen Clinton zu erheben.

    Clintons Widersacher Donald Trump ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen: «Das FBI hat nun endlich den Willen, einen furchtbaren Fehler, den es gemacht hat, zu korrigieren», sagte er bei einer Wahlkundgebung in New Hampshire.


    FBI-Direktor James Comey. Foto: Shawn Thew, epa/dpa/Archiv

    Die E-Mails, die das FBI im Fall von Hillary Clinton untersuchen will, stammen Berichten zufolge nicht von der demokratischen Präsidentschaftskandidatin selbst. Sie seien auf einem elektronischen Gerät gefunden worden und seien von jemand anderem verfasst worden, berichtete der Sender CNN am Freitag unter Berufung auf Sicherheitskreise. 

    Die «New York Times» schrieb, die E-Mails seien entdeckt worden, nachdem das FBI Geräte der Clinton-Vertrauten Huma Abedin und ihres Mannes Anthony Weiner beschlagnahmt hatte. Weiner wird vorgeworfen, SMS mit anzüglichen Inhalten unter anderem mit Minderjährigen ausgetauscht zu haben. Abedin, die seit Jahren als engste Beraterin Clitons gilt, hatte daraufhin die Trennung von ihrem Ehemann bekanntgegeben. Vermutet wird, dass sich Clinton-Mails auf den bei Weiner beschlagnahmten Geräten befinden könnten.

    Hillary Clinton hat die Bundespolizei FBI aufgefordert, in der neu aufgeflammten E-Mail-Affäre Klarheit zu schaffen. «Das FBI sollte alle Informationen, die es hat, veröffentlichen», sagte Clinton am Freitagabend (Ortszeit) nach einer Kundgebung in Iowa: «Raus damit». 

    Sie sei sehr zuversichtlich, dass in den E-Mails nichts gefunden werden könne, dass die Empfehlung des FBI vom Juli, keine Anklage gegen die frühere Außenministerin zu erheben, ändern würde. 


    Kurz vor der Wahl droht Hillary Clinton neuer Ärger. Foto: Cristobal Herrera, epa/dpa

    Ifo-Chef Clemens Fuest sieht auch bei einem Wahlsieg Hillary Clintons Probleme für die wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas mit den USA. Die Chancen von Milliardär Donald Trump im Rennen um die US-Präsidentschaft schwänden zwar, «eine Wirkung von Trumps protektionistischen Ankündigungen ist aber wohl, dass auch Hillary Clinton ihre Politik dahingehend geändert hat», sagt der seit April amtierende Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts.


    «Auch sie wandert Richtung Protektionismus, um sich in dem Punkt nicht angreifbar zu machen. Man muss hoffen, dass Clinton ihren Kurs nach der Wahl wieder ändert.»


    Ifo-Präsident Clemens Fuest. Foto: Soeren Stache, dpa

    Donald Trump hat den neuen Wirbel in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton für die bisher wohl schärfsten Wahlkampfattacken gegen seine Rivalin genutzt. In einer Rede in Golden (Colorado) warf er ihr vor, durch und durch korrupt zu sein und eigene finanzielle Interessen über das Wohl der Nation zu stellen. Im Fall eines Wahlsieges «würde sie das Oval Office so rasch zum Verkauf anbieten, dass euch schwindelig würde», rief der Präsidentschaftskandidat unter dem Jubel seiner Anhänger aus.

    Donald Trump: «Die Untersuchung von Clintons E-Mails ist der größte politische Skandal seit Watergate

    Hillary Clinton hat ihrem Widersacher Donald Trump nach dessen scharfen Attacken gegen sie vorgeworfen, neue Lügen zu fabrizieren, um sie auf dem Weg ins Weiße Haus zu stoppen. In einer Rede in Daytona Beach (Florida) nannte sie es unter anderem auch «ziemlich merkwürdig», dass FBI-Chef James Comey - ein Republikaner - so kurz vor der Wahl einen Brief mit so wenigen Informationen losgelassen habe.

    Erneut forderte sie den FBI-Chef auf, «alle Fakten» hinsichtlich der neuen E-Mails auf den Tisch zu legen und damit Klarheit zu schaffen - «die amerikanischen Wähler verdienen es».

    Donald Trump brüstet sich gern damit, dass er spendabel ist. Aber der «Washington Post» zufolge hat er vor allem viel versprochen - und nur wenig eingehalten. Wegen Trumps Weigerung, seine Steuerunterlagen zu veröffentlichen, sei es unmöglich genau zu sagen, wie viel er für gute Zwecke gegeben habe, schreibt die Zeitung. Aber alles, was sie bei Nachforschungen zuverlässig habe identifizieren können, seien 7,8 Millionen Dollar an Spenden seit den 1980er Jahren gewesen. Das bleibe weit hinter den Summen zurück, die er - zum Teil bei Wohltätigkeitsveranstaltungen - öffentlich versprochen habe.

    Seit dem Republikaner-Parteitag im Juli hat Donald Trumps Frau Melania keine öffentliche Rede mehr gehalten. Damals hatte sie für ihren Auftritt zunächst beste Noten erhalten, aber dann stellte sich heraus, dass einige Passagen der Ansprache aus einer früheren Rede der heutigen First Lady Michelle Obama abgekupfert waren. Jetzt soll die 46-Jährige aber aktiv mit in den Wahlkampfendspurt einsteigen. Nach Angaben des Trump-Lagers wird sie an diesem Donnerstag in einem Vorort von Philadelphia sprechen. Ihr Mann hat außerdem noch bis zu zwei weitere Reden in Aussicht gestellt: «Und sie wird unglaublich sein.»


    Foto: Michael Reynolds, epa/dpa/Archiv

    Eine gute Woche vor der Präsidentschaftswahl haben schon 18,6 Millionen Menschen in 38 US-Bundesstaaten ihre Stimme abgegeben, wie der Sender CNN berichtet. 9,7 Millionen davon leben in den sogenannten «Swing-States» - besonders hart umkämpften Wechselwähler-Staaten. Insgesamt haben sich bis jetzt ungefähr 146 Millionen Wahlberechtigte ins Wahlregister eingetragen - eine Voraussetzung dafür, mit abstimmen zu können.


    Foto: Jim Lo Scalzo, epa/dpa

    Übersicht über die «Swing-States» mit aktuellen Umfragewerten:


    Grafik: K. Dengl

    Milliardärstochter Jemima Khan liebt den großen Auftritt und hat offenbar einen ganz besonderen Humor. Auf ihrem Instagram-Account veröffentlichte sie Aufnahmen ihres Kostüms beim jüngsten Unicef-Halloween-Ball in London. Dort trat Khan als Donald Trumps Gattin Melania auf, die von ihrem Ehemann begrapscht wird. Die am Rücken befestigte Trump-Puppe hat dabei ihre Hände auf der Brust sowie unter der Gürtellinie platziert. Gruseliger kann Halloween kaum werden. 


    Screenshot: instagram/khanjemima/dpa

    UPDATE Die E-Mail-Affäre um Hillary Clinton beherrscht weiterhin kurz vor der Wahl noch einmal den Wahlkampf. Medienberichten zufolge heißt es jetzt, das FBI kann nun die neuen E-Mails im Rahmen der Ermittlungen gegen die Demokratin prüfen. Die Bundespolizei hat inzwischen die nötige Genehmigung bekommen, wie US-Medien berichten. Die E-Mails seien bereits Anfang des Monats entdeckt worden, berichteten zudem die «Washington Post» und der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf Justizkreise.  

    FBI-Chef James Comey hatte den Fund und die geplanten neuen Ermittlungen erst am vergangenen Freitag in einem Brief an Kongressmitglieder publik gemacht. Der Zeitpunkt von Comeys jüngster Bekanntgabe, so kurz vor der Wahl, hat eine heftige Debatte ausgelöst. Sein Schritt war ein Bruch mit der langjährigen Praxis, kurz vor Wahlen keine Informationen über Ermittlungen zu veröffentlichen, die sich auf das Wahlergebnis auswirken könnten. Comey setzte sich damit auch über den ausdrücklichen Wunsch seiner Chefin, der Justizministerin Loretta Lynch, hinweg. Clinton spricht von einem «bisher einmaligen» und «besorgniserregenden Vorgang» und fordert Comey auf, alle Fakten auf den Tisch zu legen.


    Die E-Mail-Affäre ist für sie noch lange nicht ausgestanden: Hillary Clinton. Foto: Shawn Thew, epa/dpa/Archiv

    Die Vorwürfe gegen Hillary Clinton und Donald Trump im Wahlkampf im Überblick: 


    Gegen Clinton:

    · E-MAIL-AFFÄRE Gegen die Vorschriften wickelte Clinton als Außenministerin Dienst-Korrespondenz über einen privaten Server ab. 

    ·
    SEHR GUT BEZAHLTE REDEN Nach 2001 haben Clinton und ihr Mann Bill Millionen Dollar für Auftritte als Redner erhalten.

    ·
    STIFTUNG IM ZWIELICHT Der Clinton Stiftung werden die Vermischung politischer und privater Interessen und fehlerhafte Steuererklärungen vorgeworfen.

    · ROLLE IN LIBYEN Republikaner versuchen seit Jahren, die Demokratin persönlich für eine Terrorattacke im libyschen Bengasi im Jahr 2012 verantwortlich zu machen.

    Gegen Trump:

    · WISSENSLÜCKEN «Belgien ist eine wunderschöne Stadt und ein herrlicher Ort.» Trump fiel oft mit unfreiwilliger Komik auf.

    · BEDENKLICHE ÄUSSERUNGEN Trumps Liste verbaler Fehltritte ist lang. Beispielsweise forderte er nach einer Terrorattacke ein komplettes Einreiseverbot für Muslime.

    · FRAUENFEINDLICHKEIT Trumps Haltung zu Frauen gilt als befremdlich. Er sieht sich immer neuen Vorwürfen sexueller Belästigung ausgesetzt.

    · STEUERN VERMIEDEN Die Zeitung «New York Times» veröffentlichte eine alte Steuererklärung Trumps. Demnach machte er im Jahr 1995 Verluste von etwa 815 Millionen Euro geltend. Das könnte es ihm 18 Jahre lang erspart haben, Einkommensteuer abzuführen.

    Eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in den USA ist das Rennen um das Weiße Haus wieder offen. Nachdem Hillary Clinton erneut von ihrer E-Mail-Affäre eingeholt worden ist, kann der Republikaner Donald Trump seine schon zuvor begonnene Aufholjagd fortsetzen. Neueste Meinungsumfragen sehen Hillary Clinton nun nur noch mit ein bis zwei Prozentpunkten in Front. Trump konnte auch in einigen wichtigen Bundesstaaten wie Florida aufholen, beziehungsweise seine Führung ausbauen, wie etwa in Ohio. Clinton führt jedoch noch immer deutlich, wenn es um die Zählung der Wahlmänner geht. Um dies zu verändern, müsste Trump einen weiteren wichtigen Swing State drehen, etwa Pennsylvania oder North Carolina. 


    Screenshot: washingtonpost.com/dpa

    Donald Trump hat im Durchschnitt des Portals «RealClearPolitics» nur noch weniger als drei Prozentpunkte Rückstand auf Clinton. Damit hat sich der Abstand zwischen den beiden Kandidaten innerhalb einer Woche halbiert.


    Screenshot: realclearpolitics.com/dpa

    In einer neuen Umfrage für die «Washington Post» und den Sender «ABC News» gaben 60 Prozent der Befragten an, Clinton nicht zu mögen - gegenüber 58 für Trump. Das ist ein neuer Höhepunkt der Unbeliebtheit für Clinton. Allerdings sagten auch 63 Prozent: Die neuen Entwicklungen rund um die E-Mails machten keinen Unterschied für ihre Wahlentscheidung. 



    Clintons Wahlkampflager versucht weiter, das Verhalten von FBI-Chef James Comey zu diskreditieren. Mehrere frühere Justizminister und aktuelle Mitarbeiter des Ministerums erklären, Comey habe mit dem Absenden seines Briefes an mehrere Parlamentsabgeordnete zumindest ungeschriebene Regeln, wenn nicht sogar das Gesetz verletzt

    Es mehren sich aber auch Stimmen, die eine Lanze für Comey brechen - der noch vor wenigen Monaten von den Demokraten wegen seiner Umsicht in der E-Mail-Affäre gelobt und von den Republikanern gehasst wurde. «Gebt nicht Comey die Schuld», schreibt Page Pate, Professor an der University of Georgia, in einem Gastbeitrag für CNN. «Er hat die E-Mails nicht geschrieben.» 


    FBI-Chef James Comey hat derzeit viele neue Freunde - aber auch zahlreiche Gegner. Foto: Michael Reynolds, epa/dpa
    «Comeys Verhalten erklärt sich wohl damit, dass er sich als Verfechter der Integrität versteht in einem Wahljahr, in dem alle Moral verloren gegangen scheint. Im Kontext der FBI-Untersuchung zu Clintons privatem E-Mail-Server hatte er angekündigt, größtmögliche Transparenz walten zu lassen. Mit diesem begrüßenswerten Bestreben kann Comey aber dieses Jahr nur verlieren: In einem Wahlkampf, der mit allen Tabus bricht, zählt Integrität offenbar nichts mehr. Vielmehr schrecken Republikaner wie Demokraten nicht davor zurück, die Entscheide des FBI für ihre Kampagnen zu instrumentalisieren. (...)Man mag sich uneins darüber sein, ob Comey den richtigen Weg aus der Zwickmühle gewählt hat oder ob er bei der Entscheidung besser auf den Rat seiner Vorgesetzten wie Kollegen gehört und zugewartet hätte. Doch für das Ansehen des gesamten Justizapparats ist es nachhaltig schädlich, wenn die zwei führenden Parteien seine Autorität mit Füßen treten, sobald die Entscheide nicht in ihre Wahlkampfstrategien passen.

     Die «Neue Zürcher Zeitung» zu dem in der E-Mail-Affäre um die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton kritisierten FBI-Chef James Comey.
    Dies ist der Zeitpunkt für die Erneuerung der amerikanischen Führungsrolle. Nur einer der Kandidaten hat dafür die Berechtigung. Hillary Clinton hat dem Land als First Lady, als Senatorin für New York und als Außenministerin gedient. Donald Trump hingegen ist ein mehrfacher Bankrotteur, der auf Verunglimpfung statt auf Diplomatie setzt. (...) Die Wahl des Jahres 2016 ist mehr als jede andere in der jüngeren Geschichte ein Test für die Legitimität des politischen Systems der USA, mit weitreichenden Folgen für die freie Weltordnung. Clinton hat genügend Probleme in ihrem Gepäck, um damit eine ganze Boeing 747 zu füllen. Die Mehrheit der Wähler vertraut ihr nicht. Aber sie ist offenkundig weit kompetenter als Trump, dessen Angeberei, Streitsüchtigkeit und Niederträchtigkeit tagtäglich beobachtet werden kann. Trotz ihrer Mängel ist Clinton hervorragend qualifiziert, die erste Frau zu sein, die ins Weiße Haus gewählt wird. Dafür hat sie die Unterstützung der "Financial Times".

    Die Redaktion der Londoner «Financial Times» spricht sich in ihrem Leitartikel offiziell für die Wahl von Hillary Clinton zur Präsidentin der USA aus.

    Im Streit um die FBI-Entscheidung zur Veröffentlichung eines Briefes in Zusammenhang mit E-Mails aus dem Umfeld von Hillary Clinton verhält sich das Weiße Haus neutral. «Ich kritisiere ihn nicht und ich verteidige ihn nicht», sagt der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, in Washington über den in die Schusslinie geratenen FBI-Chef James Comey. Präsident Barack Obama sei nicht der Auffassung, dass Comey seine Position für politische Zwecke ausnutzen wollte. «Der Präsident glaubt, dass der FBI-Chef ein integrer Mann mit Charakter ist», sagt Earnest. 


    Im Weißen Haus hält man sich hinsichtlich des FBI-Chefs neutral. Foto: Tim Brakemeier, dpa/Archiv

    Die Übergangs-Parteichefin der US-Demokraten, Donna Brazile, ist wegen Enthüllungen durch Wikileaks ihren Job als Expertin beim Nachrichtensender CNN los. Die Enthüllungsplattform veröffentlichte am Montag weitere gehackte E-Mails, darunter eine, bei der es sich um eine Nachricht von Brazile an das Wahlkampfteam der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton handeln soll. Darin verrät Brazile eine Frage, die Clinton später bei einer Debatte gegen Bernie Sanders im parteiinternen Vorwahlkampf gestellt wurde. CNN teilt mit, der Sender habe bereits am 14. Oktober den Rücktritt Braziles angenommen, wie US-Medien berichten.

    «Was wir über ihre Interaktionen mit Clintons Wahlkampfteam während ihrer Zeit als CNN-Mitarbeiterin erfahren haben, ist uns total unangenehm», wird eine CNN-Sprecherin in Medienberichten zitiert. Der Sender habe Brazile vor Debatten keine Fragen zugänglich gemacht.



    Donald Trump soll laut einem Bericht der «New York Times» zufolge Anfang der 90er Jahre zu einer dubiosen Methode der Steuervermeidung gegriffen haben, vor der ihn seine eigenen Anwälte warnten. Dabei habe der Immobilienunternehmer hunderte Millionen Dollar an besteuerbarem Einkommen nicht angegeben - ein Vorgehen, dass der Kongress später verbot. Möglicherweise habe Trump damit vermieden, Millionen Dollar an Einkommenssteuer zu zahlen, heißt es in dem Bericht. Da sich der umstrittene Politiker weigert, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen, sei eine genaue Überprüfung der Vorwürfe nicht möglich, schreibt das Blatt.  



    Der Sänger Jon Bon Jovi (54) setzt im US-Wahlkampf auf den Sieg der demokratischen Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton. «Für mich ist die das Beste, was wir haben», sagt Bon Jovi der Deutschen Presse-Agentur in New York. «Ich glaube an ihre Erfahrung, ich vertraue ihr und ich glaube an ihr Bestreben, alles besser zu machen.»

    Er habe das Glück, sowohl Clinton als auch den derzeitigen US-Präsidenten Barack Obama persönlich zu kennen. «Sie haben auf meiner Terrasse gesessen und ich auf ihrer, sie haben an meinem Tisch gegessen und ich an ihrem. Ich kenne die beiden also auch auf einem anderen Level und könnte mir dieses Jahr niemand besseren für den Job vorstellen.» Mit seiner gleichnamigen Band feiert Bon Jovi seit mehr als 30 Jahren weltweit Erfolge. In dieser Woche erscheint das 14. Studioalbum der Band, «This House is not for Sale».


    Der Sänger Jon Bon Jovi und Hillary Clinton verstehen sich augenscheinlich ziemlich gut. Foto: Justin Lane, epa/dpa/Archiv

    Peinliche Panne bei der Polizei von Medford. In dem Ort nahe Boston hatten sich Beamte am Wochenende bei einem Fest ablichten lassen, wie sie eine Person mit Hillary-Clinton-Maske und Gefängnis-Kleidung scheinbar abführen. Das Foto der grinsenden Beamten - vor allem aber auch der in Handschellen befindlichen «Hillary» sorgte für immerhin so viel Aufmerksamkeit in sozialen Netzwerken, dass sich einer der beiden Beamten nun entschuldigte. Das Bild sei spontan entstanden und stelle keine politische Stellungnahme dar, sagte Harold MacGilvray von der Medford Police Patrolmen’s Association  laut dem «Boston Globe». Allerdings machte zugleich eine Aufnahme der Beamten die Runde, bei der sie einen Trump-Darsteller in ihre Mitte nehmen - ohne Handschellen und Gefängniskleidung.



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