Sturmtief „Herwart“ über Norddeutschland
Der Sturm „Herwart“ bereitet den Feuerwehren in SH und Hamburg ein hohes Einsatzaufkommen. Bäume st��rzten um, stellenweise kam der Zugverkehr zum Erliegen.
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Das Wichtigste in Kürze:
▪ Das Sturmtief "Herwart" brauste über Deutschland hinweg und richtete zahlreiche Schäden an.
▪ Deutschlandweit gab es sechs Verletzte und einen Toten. In Polen und Tschechien kamen mindestens drei Todesopfer ums Leben.
▪ Die Deutsche Bahn hat ihren Zugverkehr in weiten Teilen Deutschlands eingestellt. Der Fernverkehr auf einigen Strecken wird erst morgen wieder rollen. Aktuelle Fahrplaninformationen:
▸ Sonderhotline: 08000996633
▸ Im Internet unter www.bahn.de/aktuell






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Weil derzeit keine Züge fahren, muss die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn ihre Teilnahme an einer Veranstaltung der Umweltstiftung absagen, wie die Ex-NRW-Landwirtschafts- und Umweltministerin auf Twitter mitteilt.
@umweltstiftung @bund_net @SielmannStiftg Ich kann leider wegen Sturm #Herwart nicht kommen. Bahnverkehr von Berlin fällt aus. Wäre gerne dabei gewesen. Wünsche gute Veranstaltung!
— Bärbel Höhn on Twitter (@baerbelhoehn) https://twitter.com/BaerbelHoehn/status/924556792243347456 -
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Hier noch einmal die aktuellen Einschränkungen im Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutsche Bahn können die Stäte Bremen, Hannover, Braunschweig, Göttingen, Wolfsburg, Hamburg und Kiel mit dem Fernverkehr nicht erreicht werden. Weiterhin würden auf folgenden Strecken keine Züge im Fernverkehr fahren.
▸ Kassel-Wilhelmshöhe Hannover
▸ Bremen - Hannover
▸ Bremen - Norddeich
▸ Dortmund Bremen - Hamburg
▸ Hamburg - Westerland
▸ Hamburg Kiel
▸ Hamburg Lübeck - Puttgarden
▸ Hamburg - Rostock - Stralsund
▸ Hamburg - Berlin
▸ Berlin - Stralsund
▸ Dortmund - Hannover - Berlin -
"Für die von den Sturmschäden betroffenen Strecken behalten alle Tickets für den Fernverkehr ihre Gültigkeit und können entweder kostenfrei storniert werden oder bis eine Woche nach Störungsende flexibel genutzt werden", heißt es weiter in einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn. Fahrplaninformationen können hier abgerufen werden:
▸ Telefonisch unter: 0180/6996633 (20 ct/Anruf)
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"Gefahr durch umstürzende Bäume und herabfallende Gegenstände": Die Berliner Feuerwehr mahnt zur Vorsicht:
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Herwart Im gesamten Stadtgebiet Berlins besteht derzeit #Gefahr durch umstürzende Bäume und herabfallende Gegenstände. Bitte seien Sie besonders achtsam an diesem stürmischen Sonntagmorgen! ????
Berliner Feuerwehr on Twitter (@berliner_fw)
https://twitter.com/Berliner_Fw/status/924561879103623168
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Das Sturmtief hat auch in Bayern erste Wirkung gezeigt. Nach Angaben der Polizei riss der Sturm in der Nacht zahlreiche Bäume um. Auf Bayerns Straßen kam es dadurch am frühen Morgen zu Verkehrsbehinderungen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Im Flachland müsse mit orkanartigen Böen von bis zu 115 Stundenkilometern gerechnet werden. Im östlichen Mittelgebirge und im Alpenraum seien auch Orkanböen möglich.
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Wetterextreme sind auf dem Brocken nichts Besonderes. Das Sturmtief hat den höchsten Berg Norddeutschlands aber besonders heftig erwischt. "Zwischen 5 und 6 Uhr hatten wir die höchste Windgeschwindigkeit mit 173 Stundenkilometern", so Wetterbeobachter Marc Kinkeldey. "Bis 150 Stundenkilometern ist es noch lustig, aber an die 180 wird es wirklich ungemütlich", sagt er.
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Wegen starker Windböen in Frankfurt musste ein Airbus A380 der Lufthansa außerplanmäßig in Stuttgart landen. Nachdem die aus Houston kommende Maschine einige Zeit über dem Flughafen Frankfurt gekreist war, entschied sich der Kapitän zur Sicherheitslandung in der baden-württembergischen Landeshauptstadt, auch weil Treibstoff knapp wurde. Ein Sprecher des Flughafens Stuttgart sagt, das Flugzeug sei sicher gelandet. Ein Sprecher der Lufthansa bestätigte das ebenfalls.
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Blick ins Ausland: Der schwere Herbststurm In Tschechien "Herwart" hat zwei Menschen das Leben gekostet. Eine Frau wurde bei einem Waldspaziergang bei Trebic in Mähren von einem Baum erschlagen. Ein Mann starb, als er in der Kleinstadt Jicin in Nordböhmen von einem Baum getroffen wurde. Das berichtet die Agentur CTK unter Berufung auf Rettungskräfte.
Hunderttausende Haushalte waren im ganzen Land ohne Strom, weil Freileitungen beschädigt wurden. Der staatliche Wetterdienst gab Unwetterwarnungen vor extrem starkem Sturm heraus und warnte vor Hochwassergefahr im Norden Tschechiens.
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Das Duell in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig wird zweieinhalb Stunden später angepfiffen. Wie die Sachsen mitteilen, wird die Partie erst um 16.00 Uhr statt um 13.30 Uhr beginnen.
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EIL +++ Sturm "Herwart": Der Anstoß der Partie gegen Braunschweig wurde aufgrund der aktuellen Wetterlage um zweieinhalb Stunden nach hinten verschoben. Neue Anstoßzeit ist 16.00 Uhr. Wir halten euch auf dem Laufenden! @EintrachtBSNews #SGDEBS #sgd1953
SG Dynamo Dresden on Twitter (@dynamodresden)
https://twitter.com/DynamoDresden/status/924575210082357248
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Zwischen Helgoland und Cuxhaven bzw. Büsum sind heute früh die Fährverbindungen ausgefallen. Wie Videoaufnahmen vom Cuxhavener Fährhafen zeigen, nicht ohne Grund.
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Im Fährhafen #Cuxhaven #Herwart t.co
Stadt Cuxhaven on Twitter (@stadtcuxhaven)
https://twitter.com/StadtCuxhaven/status/924551945641185280
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Der Zoo Dresden wird seine Pforten heute wegen der aktuellen Wetterlage zur Sicherheit der Besucher vorzeitig schließen. Morgen sollen dann die Tore wieder zu den gewohnten Zeiten öffnen, heißt es in einer Mitteilung. Auch in der deutschen Hauptstadt bleiben der Zoo und der Tierpark in Berlin sowie der Rostocker Zoo bleiben wegen der Sturmwarnung geschlossen.
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Die Sturmflut im Hamburger Hafen geht allmählich zurück. Die Elbe erreichte vorübergehend einen Höchststand von mehr als drei Metern über dem mittleren Hochwasser, wie aus einer Beobachtung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie hervorgeht. Der Elbe-Pegel hat demnach im Verlauf des Vormittags allmählich wieder abgenommen. Das bestätigt auch die Polizei. Teile des Hafens wie der Fischmarkt sind jedoch nach wie vor überflutet.
Ein Auto steckt während einer Sturmflut am Fischmarkt im Wasser. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa -
Einige Spaßvögel haben offenbar den Ernst der Lage nicht erkannt, wie dieser Mann in Hamburg beweist.
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Einmal Elbphilharmonie und zurück.
Holger Krupp on Twitter (@_holger)
https://twitter.com/_holger/status/924560257099223040
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Erneut ein Blick ins Ausland: Auch aus Polen wird ein Todesopfer beklagt. Starker Regen überflutete demnach vielerorts die Keller und heftige Böen rissen landesweit Bäume aus, die Straßen blockierten und den Verkehr behinderten. Infolgedessen starb ein Mann in Westpommern bei einem Autounfall, wie örtliche Behörden angeben. In Polen rückte die Feuerwehr zu mindestens 1200 Einsätzen aus, wie die Agentur PAP unter Berufung auf Einsatzkräfte meldet.
Umgestürzte Bäume im tschechischen Hradec Králové. Foto: David Taneèek, CTK/dpa -
Gesperrte Straßen auch in Hessen: Betroffen ist vor allem Nordhessen, der Sturm wütete dort aber weit weniger stark als im Norden und Osten Deutschlands, wie die Polizei mitteilt. Schäden an Bahnstrecken wurden in Hessen vorerst nicht gemeldet, wegen Sperrungen im Norden Deutschlands müssen Reisende dennoch mit Verspätungen rechnen.
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Die Ausläufer des Sturmtiefs "Herwart" sind auch in Nordrhein-Westfalen zu spüren. Die Deutsche Bahn hat nahezu den gesamten Zugverkehr in Norddeutschland eingestellt. Dadurch enden viele Fernzüge in Richtung Berlin oder Hamburg schon in Dortmund. Auch einzelne Regionalverbindungen waren betroffen, etwa zwischen Herford und Minden, wie die Bahn auf ihrer Internetseite mitteilt. In einer Gütersloher Fußgängerzone stürzte nach Polizeiangaben ein Baugerüst um und beschädigte ein Haus und zwei Laternen. Der Schaden betrage mehrere zehntausend Euro.
Eine Anzeigetafel weist am Bahnhof von Dortmund auf Zugverspätungen hin. Foto: Ina Fassbender, dpa -
Mittlerweile sind in Hamburg 1000 Einsatzkräfte im Einsatz. Die Hamburger Feuerwehr bekommt Unterstützung vom Technischen Hilfswerk. Die meisten Einsätze gelten weiterhin umgestürzten Bäumen, die Straßen, Wege und Bahnlinien versperren, heißt in einer Mitteilung. Aber auch losgerissene Baugerüste, versunkene Autos und vollgelaufene Tiefgaragen beschäftigen die Helfer.
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Für betroffene Reisende - die Deutsche Bahn informiert ab sofort über eine Sonderhotline:
Aktuelle Info zum Sturm: Ab sofort gibt es eine Sonderhotline. Diese ist unter 08000996633 erreichbar. Alle Infos: https://t.co/VQu7WAXq9O
— DB Personenverkehr on Twitter (@db_bahn) https://twitter.com/DB_Bahn/status/924592359396052995 -
Dei Polizei in Sachsen stößt an ihre Grenzen. Beim Notruf laufen die Drähte heiß. Binnen zwölf Stunden seien mehr als 300 Notrufe eingegangen, teilt die Polizei mit. Dies sei die gleiche Zahl wie sonst innerhalb von 24 Stunden.
Herwart verursacht auch Sturm auf unsere Notrufleitungen. Wir bitten um Geduld und Verständnis. Danke!
— Polizei Sachsen on Twitter (@polizeisachsen) https://twitter.com/PolizeiSachsen/status/924601963857227782 -
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Die Polizei in Niederbayern zieht eine erste Bilanz. In etlichen Landkreisen ist es wegen umgestürzter Bäume und Bauabsperrungen zu zahlreichen Einsätzen gekommen. Die Rede ist von "mehr als 115 witterungsbedingten Notrufen". Drei Menschen sind verletzt worden, heißt es weiter in einer Mitteilung.
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In Oberbayern hat die Polizei die Autobahn 8 auf einer Strecke von etwa acht Kilometern gesperrt. Hier drohen Bäume in dem gesperrten Bereich umzustürzen. Die Sperrung in beide Richtungen zwischen den Autobahnausfahrten Neukirchen und Siegsdorf soll bis voraussichtlich 16.00 Uhr dauern.
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UPDATE Die Deutsche Bahn kann wegen der schweren Schäden den Betrieb wichtiger Strecken im Fernverkehr erst am Montag wieder aufnehmen. Berlin, Hamburg, Hannover, Bremen und Kiel seien zurzeit nicht ans Fernnetz angeschlossen, teilt der Konzern mit. Unter anderem blieben bis morgen die Verbindungen Hamburg-Berlin, Berlin-Frankfurt/Main, Berlin-Leipzig, Berlin-Dresden, Bremen-Hannover, Dortmund-Hamburg und Hannover-Dortmund gesperrt. Zunächst hatte die Bahn geschätzt, dass nur bis Sonntagnachmittag voraussichtlich keine Züge im Fernverkehr fahren. Sie hatte den Betrieb in sieben Ländern teils ausgesetzt.
Update:#Sturmtief#Herwart:Städte Bremen, Hamburg, Kiel, Hannover und Berlin bis Betriebsschluss nicht erreichbar
— Deutsche Bahn on Twitter (@db_info) https://twitter.com/DB_Info/status/924616215909355520Update: #Sturmtief #HERWART Strecke des Fernverkehrs Berlin - Leipzig gesperrt; kein Zugverkehr möglich.
— Deutsche Bahn on Twitter (@db_info) https://twitter.com/DB_Info/status/924556652627492865 -
Ein 63-Jähriger ist am Ufer des Jadebusens in Niedersachsen von der Sturmflut überrascht worden und ertrunken. Der Mann habe den Ermittlungen zufolge mit seinem Bruder auf einem Campingplatz in einem Bulli übernachten und sich beim Herannahen des Wassers zu Fuß in Sicherheit bringen wollen, so die Polizei. Der 59 Jahre alte Bruder konnte sich noch an einem Mast festhalten und von einer DLRG-Schlauchboot-Besatzung gerettet. Der 63-Jährige wurde wenig später tot geborgen. Beide Männer stammen aus Nordrhein-Westfalen.
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Wir hatten es bereits einige Male erwähnt, der Sturmtief hat vor allem in der Nordosthälfte für Chaos gesorgt. Mit bis zu 180 Kilometer pro Stunde tobte der Sturm auf den Höhen der Mittelgebirge. Ein Reporter des Portals "WetterOnline" berichtet aus dem Fichtelberg im Erzgebirge.
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"Wir sind seit Stunden im Einsatz" - die Aufräumarbeiten in Hamburg sind in vollem Gange:
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Danke #herwart, dann können wir ja wieder von vorn beginnen.... Nach der Flut bleibt nur der Dreck. Wir sind seit Stunden im Einsatz.
Stadtreinigung HH on Twitter (@srhnews)
https://twitter.com/SRHnews/status/924583834930307072
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Für die Berliner Feuerwehr geht die Arbeit unvermindert weiter. Im Einsatz auch ein Kran:
Herwart unser Feuerwehrkran im Dauereinsatz diesmal am Ostpreußendamm in Lichterfelde ein #Baum droht auf Straße zu fallen
— Berliner Feuerwehr on Twitter (@berliner_fw) https://twitter.com/Berliner_Fw/status/924627758428446720 -
In der deutschen Hauptstadt heißt es derweil Abschied nehmen vom Sturmtief "Herwart":
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Tschööö #Herwart. t.co
Dani on Twitter (@dani_queues)
https://twitter.com/dani_queues/status/924640684849750017
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Viele Bahnreisende, die Richtung Norden wollten, sind im Dortmunder Hauptbahnhof gestrandet. Hier gibt es für sie eine besondere Anlaufstelle. In einem Hotelzug der Bahn können sie sich aufwärmen, essen, trinken, und warten. "Der Zug steht hier in Dortmund seit zwei Stunden auf unbestimmte Zeit", so Haldun Güzel von der Deutschen Bahn. "Die Passagiere müssen vor allem mit Informationen versorgt werden und einen Platz zum Warten haben."
Die Fahrgäste Jonathan Schmoll und Isabelle Rohse (l.) haben es sich im Hotelzug gemütlich gemacht und warten auf die Weiterfahrt in den Norden. Fotos: Ina Fassbender, dpa -
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Wie geht es weiter mit dem Wetter? Der Wind bläst in Deutschland zu Wochenbeginn wieder schwächer. Zugleich fallen die Temperaturen. In der Nacht sollte es bis auf 600 Meter hinunter schneien, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt. Am Montag bleibt es überwiegend trocken. Einzelne Schauer kann es in den nördlichen Mittelgebirgen und in den Alpen geben, in den östlichen Mittelgebirgen fällt Schnee.
Ein Drachen in luftiger Höhe in Frankfurt am Main vor der Hochhauskulisse. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa -