Mit der rechtsradikalen Partei "Die Morgenröte" (XA), die in den Exit-Polls auf Platz 3 liegt, will niemand eine Koalition bilden.
Die verschiedenen Prognosen laufen darauf hinaus, dass Syriza bei den Parlamentswahlen stärkste Partei wird und mit einem Bonus von weiteren 50 Parlamentssitzen belohnt wird. Dennoch wird es für eine Alleinregierung nicht reichen. Alexis Tsipras ist auf einen oder mehrere Koalitionspartner angewiesen.
Der Vorsprung von Syriza wächst weiter an: Nach der Auszählung von 17,9 Prozent der Stimmen liegt die Partei von Alexis Tsipras bei 35,2 Prozent vor der Nea Dimokratia mit 28,34 Prozent.
Der Chef der konservativen Nea Dimokratia (ND), Evangelos Meimarakis, seine Niederlage eingeräumt. «Ich gratuliere Herrn (Alexis) Tsipras und fordere ihn auf seine Regierung zu bilden», sagte er am Sonntagabend im griechischen Fernsehen.
Das sind die jüngsten Zahlen: Das Linksbündnis Syriza hat nach einem ersten inoffiziellen Zwischenergebnis mit klarem Vorsprung gewonnen. Syriza kommt nach Auszählung von rund 21 Prozent der Stimmen auf knapp 35 Prozent, die konservative Nea Dimokratia (ND) liegt bei 28,2 Prozent. Drittstärkste Kraft wäre demnach die rechtsradikale Goldene Morgenröte mit rund 7,3 Prozent.
Die absolute Mehrheit liegt bei 151 Sitzen, Syriza fehlen also nur noch sieben weitere Sitze.
Die ND liegt bei 75 Sitzen und rechtsradikale die Goldene Morgenröte kommt auf 20. Die panhellenische sozialistische Bewegung (Pasok) und die kleine demokratische Linke (Dimar), die für die Wahl ein Bündnis gebildet hatten, hätten demnach 17 Sitze, die Kommunisten 15. Die Partei der politischen Mitte To Potami liegt bei 10 Mandaten, die Unabhängigen Griechen ebenfalls bei 10 und die Zentrumsunion bei 9.
Für den Ex-Syriza-Rebellen Lafazanis zeichnet sich ein unerfreulicher Abend ab. Trotz der Unterstützung durch Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis reicht es wohl nicht für den Einzug ins Parlament.
In etwa einer Stunde werden sich Tsipras und der Rechtspopulist Panos Kammenos treffen. Sie wollen weiter regieren, erfuhr die dpa aus Kreisen der Syriza.
Wenn es tatsächlich zu einer Neuauflage der Koalition Syriza/ANEL kommt, werden die Verhandlungen mit den Schuldnern wohl weiterhin schwierig. Die "Unabhängigen Griechen" (ANEL) hätten bislang wenig Bereitschaft gezeigt, konstruktiv an der Umsetzung der mit den europäischen Partnern vereinbarten Maßnahmen zu arbeiten, lautet die Einschätzung von Markus Kaiser, Projektmanager Griechenland, der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Der Korrespondent der ARD-Tagesthemen, Peter Dahlheimer, berichtet aus Athen, Alexis Tsipras wolle für die Verhandlungen mit den Schuldnern ein eigenes Ministerium einrichten.
Tsipras spricht jetzt im Fernsehen.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) forderte den Wahlsieger Tsipras zu einer raschen Regierungsbildung auf. Griechenland brauche schnell eine "stabile Regierung":
In Athen fällt unterdessen Tsipras auf der Bühne wieder dem Rechtspopulisten Kammenos in die Arme.
Die Wahl in Griechenland ist entschieden. Das Linksbündnis Syriza konnte den Urnengang klar für sich entscheiden. Und am Wahlabend zeichnete sich auch schon ab, mit wem Wahlsieger Alexis Tsipras die Regierung bilden will. Er setzt auf die Wiederauflage der umstrittenen Links-Rechts-Koalition. Noch am Abend erschien Tsipras zusammen mit seinem bisherigen Koalitionspartner Panos Kammenos, dem Chef der Unabhängigen Griechen, auf einer Tribüne am zentralen Klafthmonos Platz in Athen: «Wir werden die sozial Schwachen schützen», betonte Tsipras. Die beiden hoben die Arme und ließen sich von den Anhängern der Syriza feiern. Beobachter gingen davon aus, dass Tsipras bereits am Montag vereidigt werden könnte. Spätestens Dienstag soll auch die Regierung stehen, hieß es aus Kreisen der Syriza-Partei.
Damit beenden wir den Live-Ticker und wünschen eine gute Nacht.
Updated exit poll (1/2)
8:27 - 20 Sep 2015
