Liveticker: Der DFB und der "Freshfields"-Report
Am Freitag, 4. März, stellt "Freshfields" ihren Report zur WM-Affäre vor. An wen genau flossen die verdächtigen Millionen? Welcher große Name wusste wann wovon? Und vor allem: Wurde die WM 2006 in Deutschland nun gekauft oder nicht? Die Pressekonferenz der Wirtschaftskanzlei ab 12 Uhr im Liveticker.






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Guten Tag und herzlich willkommen im LiveTicker zur Vorstellung des Untersuchungsbericht zur WM-Affäre durch die Wirtschaftskanzlei «Freshfields Bruckhaus Deringer».
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Wir blicken mit großer Spannung nach Frankfurt: Der Beginn der Pressekonferenz ist für 13.30 Uhr anberaumt. Bis dahin halten wir Sie hier mit allen wichtigen News & Infos auf dem Laufenden.
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Die «Freshfields»-Ermittler präsentieren ihren Bericht zur Stunde noch dem 45-köpfigen DFB-Vorstand. Der Interimspräsident des Deutschen Fußball-Bunds, Rainer Koch, rechnet mit «spannenden Stunden». «Und dann werden wir hoffentlich gemeinsam feststellen können, dass der DFB hier umfassend, transparent und nach besten Kräften die Vorgänge rund um die Zahlung der 6,7 Millionen Euro aufgeklärt haben wird», erklärt Koch.
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Das Medieninteresse ist enorm: Insgesamt 120 Medienvertreter haben sich für die Pressekonferenz angemeldet. Die Plätze der Hauptakteure sind noch leer.Foto: Ulrike John, dpa
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Worum geht es im Kern? Im Mittelpunkt steht viel Geld: eine dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro. Wer das Geld bekam und zu welchem Zweck, ist noch nicht geklärt. Unter anderem steht im Raum (Ausgangsthese des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel»), dass mit den Millionen nachträglich Wahlmänner der FIFA bezahlt wurden, die im Sommer 2000 über die Vergabe der WM entschieden.«Der Spiegel» vom 17.10. (r.) und 24.10.2015. Foto: Lukas Schulze, dpa
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Im Mittelpunkt stehen aber auch mittlerweile fast nur noch ehemalige ranghohe und namhafte deutsche Fußball-Funktionäre. Allen voran Franz Beckenbauer, Ex-Chef des Organisationskomitees. Der «Freshfields»-Report soll endlich Klarheit darüber bringen, wie weit er und die anderen WM-Organisatoren gingen, um die WM 2006 nach Deutschland zu holen. Oder wann genau welcher Top-Funktionär wovon wusste.Der Präsident des damaligen Organisations-Komitees der Fußball-WM 2006 in Deutschland, Franz Beckenbauer. Foto: Bernd Weißbrod, dpa/Archiv
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Bundesinnenminister Thomas de Maizière sieht den DFB in der Bewältigung der WM-Affäre auf einem guten Weg. «Ich halte die Selbstreinigungskräfte des DFB für stark», so der CDU-Politiker vor der Veröffentlichung der Ergebnisse in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Er werde den Bericht der Kanzlei Freshfields «mit Interesse lesen», kündigt de Maizière an. Die Aufklärungsmaßnahmen des DFB begrüßt der Minister: «Das war ein schmerzhafter, aber notwendiger und richtiger Schritt.»Hält die Selbstreinigungskräfte des DFB für stark: Thomas de Maiziere. Foto: Rainer Jensen, dpa/Archiv
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Die WM-Affäre kostete bislang zwei ranghohen Funktionären den Job. Wolfgang Niersbach trat als DFB-Präsident zurück, nachdem er sich mehrfach bei der Frage widersprach, was genau er wann wusste. Sein Krisenmanagement missriet völlig.Ebenfalls gehen musste ein enger Niersbach-Vertrauter: Stefan Hans, der mittlerweile auf Wiedereinstellung beim DFB klagt. Gegen Niersbach und die früheren OK-Mitglieder Theo Zwanziger und Horst R. Schmidt wird zudem wegen des Verdachts der «Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall» ermittelt. Sie haben jene Steuererklärung zu verantworten, in der die Rückzahlung der 6,7 Millionen falsch deklariert wurde.Die DFB-Affäre kostete ihm das Amt: Wolfang Niersbach. Foto: Arne Dedert, dpa/Archiv
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Hat Wolfgang Niersbach bereits 2012 von Unregelmäßigkeiten gewusst und niemanden informiert? Das behaupten jedenfalls verschiedene Funktionäre. Niersbach sitzt immer noch in den Exekutivkomitees der FIFA und der UEFA. Er könnte auch diese Posten verlieren. Dazu drohen den Protagonisten der WM-Affäre auch Schadensersatzforderungen durch den DFB.
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Blick in den Konferenzraum in Frankfurt - gespanntes Warten auf die Hauptprotagonisten:Angekommen in Frankfurt. Um ca. 13.30 Uhr beginnt die Pressekonferenz des #DFB. #Freshfields https://t.co/iJiyEdL1Vn12:08 - 04 Mrz 2016
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Übrigens: Bei den Insolvenzverwaltern nebenan geht es in einem Workshop auch um das Thema «Vergütung».Neben den Räumlichkeiten der #Freshfields-PK tagt der Verband der Insolvenzverwalter #dfbgate #dfb https://t.co/ZFUJjAf26u12:04 - 04 Mrz 2016
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Gespanntes Warten auch bei Özcan Mutlu, Bundestagsabgeordneter der Grünen:Die Spannung steigt. Gespanntes warten auf d. #Freshfield Bericht zum #DFB Skandal. Mal schauen, wer welche Konsequenzen zieht #WM2006 @DFB12:15 - 04 Mrz 2016
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Die Erwartungen sind hoch: UN-Sonderberater Willi Lemke und der frühere Manager von Werder Bremen in der «Frankfurter Rundschau».
Ich fordere eine Aufklärung ohne Rücksicht auf Verluste, die keine Frage offenlässt. Es wäre furchtbar peinlich für den DFB, wenn sie eine der renommiertesten und teuersten Kanzleien beauftragen, aber am Ende die entscheidenden Fragen unbeantwortet bleiben. Ich möchte nicht hören, dass die Spur der Fahnder irgendwo auf den Cayman Islands verloren ging.
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Christoph Metzelder (Ex-Nationalspieler):
Als die WM 2006 vergeben wurde, herrschte ein anderer Zeitgeist. Hätte man die Umstände erklärt, unter denen man die WM bekommen hat, und sich aufrichtig entschuldigt, dann wäre das Thema vielleicht schon durch. Ich weiß ja nicht, wer was initiiert hat - aber Franz Beckenbauer hätte die Kraft und die Reputation gehabt, etwas zu erklären und Verantwortung zu übernehmen. Ihm hätten die Leute verziehen.
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Erneut ein Blick auf die Uhr - noch knapp 30 Minuten, bis zum Beginn der Pressekonferenz. Auf den Vortrag von Freshfields-Anwalt Christian Duve sind wir besonders gespannt.
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Die Anwaltskanzlei Freshfields - vor den Untersuchungen der DFB-Affäre haben wohl nur die wenigsten von ihr gehört.▪ SPEZIALISIERUNG: Fusionen und Übernahmen, Fragen des Wettbewerbs- und Kartellrecht, interne Untersuchungen▪ IHR PERSONAL: Beschäftigt mehr als 2800 Anwälte. Beratungen von Regierungen, Unternehmen, Institutionen.▪ BEKANNTESTE AUFTRÄGE: Wirkte am Gesetz zur Bankenrettung mit. Erstellte Gutachten zu Krisenbanken (frühere Sachsen LB, HSH Nordbank). Beriet Wincor Nixdorf bei dem Zusammenschluss mit US-Konkurrent Diebold. Gaben Computerkonzern Hewlett-Packard Ratschläge bei der Aufspaltung in zwei Unternehmen.Screenshot der Homepage: freshfields.com
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Bis zum Beginn der Pressekonferenz kann man sprichwörtlich von einer «Black Box» sprechen:Ist da drin der Bericht? Die beiden Herren verteidigen die Kartons tapfer. #dfbgate #Freshfields https://t.co/qGESJRLQpY1:07 - 04 Mrz 2016
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Noch lassen die Herren vom DFB und von Freshfields auf sich Warten:
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Es ist soweit: Es kann losgehen. Die Hauptakteure kommen in dieser Minute durch einen Seiteneingang in den Saal.
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DFB-Vize Ronny Zimmermann sitzt in der ersten Reihe und macht erst einmal ein Foto.
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Die vom DFB beauftragte Kanzlei Freshfields hat bei ihren Untersuchungen keine Beweise für einen Stimmenkauf der deutschen Bewerber vor der Vergabe der Fußball-WM 2006 finden können.Bestechung sei aber auch nicht grundsätzlich auszuschließen, heißt es in dem vorgestellten Bericht.
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In der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 sind neue dubiose Zahlungsvorgänge aufgetaucht. Geld sei auch über ein Konto des damaligen Organisationskomitee-Chefs Franz Beckenbauer geflossen, heißt es im Bericht der vom DFB beauftragten Kanzlei Freshfields. Über das Konto einer Anwaltskanzlei seien zudem zehn Millionen Schweizer Franken an ein Unternehmen in Katar überwiesen worden.
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Bestechung ist nicht grundsätzlich auszuschließen.
Kanzlei Freshfields bei der Vorstellung ihres Untersuchungsberichts. Viele Fragen konnten die Fachleute nicht klären, weil wichtige Dokumente und Daten fehlten und nicht alle Zeugen ausgesagt hätten. Ein abschließendes Bild könne der Bericht zu den Millionenzahlungen nicht liefern. -
Es spricht zunächst Christian Duve von der Anwaltskanzlei Freshfields. «Es hat gerade in vergangenen Wochen und Tage eine neue Dynamik gegeben», sagt er.
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Freshfields-Anwalt Christian Duve. Screenshot: DFB-TV
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Duve weiter: Die Anwälte hätten einen Berg an Informationen ausgewertet - elektronische Daten, physische Daten gesichtet, Personen befragt, öffentliche Infos einbezogen. «Wir haben in vier Monaten alles getan, was man im Rahmen einer privaten Untersuchung als Verband leisten kann.»
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Duve erläutert Methodik der Untersuchung: Die Anwälte haben unter anderem…
▪ 128.000 elektronische Dokumente und Emails durchgesehen – waren darunter auf 1695 relevante Funde gestoßen.
▪ 747 Aktenordner gesichtet.
▪ Überweisungen des DFB, überprüft, die allein 92 Aktenordner ausfüllten.
▪ 31 Personen befragt, darunter Theo Zwanziger, Franz Beckenbauer, Günter Netzer.
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Bei der Untersuchung durch die Kanzlei Freshfields fehlen die Aussagen mehrerer Schlüsselfiguren. «Wir konnten nicht alle Personen sprechen, die wir sprechen wollten», erklärt Freshfields-Anwalt Christian Duve. So habe der frühere FIFA-Präsident Joseph Blatter über einen Anwalt mitteilen lassen, dass er sich mit Rücksicht auf sein aktuelles Ethik-Verfahren nicht äußern wolle. Auch der frühere FIFA-Generalsekretär Urs Linsi und der aktuelle Interims-Generalsekretär des Fußball-Weltverbands, Markus Kattner, wurden nicht von Freshfields befragt.
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Bei ihrer Untersuchung seien die Anwälte auf «Hürden gestoßen». «Wir sind auf Ordner gestoßen, die da sein sollten, aber nicht da waren», so Duve.
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Bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse zeigt die Anwaltskanzlei Freshfields auch Zettel mit handschriftlichen Notizen:
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Gab es nun einen Stimmenkauf? Duve legt nochmals nach:
Wir haben keinen Beweis, aber können ihn nicht vollkommen ausschließen. Es hat aber womöglich Änderung im Stimmverhalten bei asiatischen Vertretern gegeben.
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Nun hat das Wort DFB-Interimspräsident Rainer Koch.Screenshot: DFB-TV
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Rainer Koch:
Wir habe es mit einem Zahlungsvorgang zu tun, der 10 Jahre verheimlicht und zehn Monate verschleiert worden ist.
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Koch attestiert bezüglich der WM-Affäre ein völliges Versagen der Verbandsaktivitäten. «Das darf sich nicht wiederholen.» Er sagt aber auch: Im Zuge der Untersuchungen der Anwälte sei nichts vertuscht oder unter den Teppich gekehrt, sondern umfassend von Freshfields aufgeklärt. «Ich sehe den DFB auf einem guten Weg», sagt er. Kochs Kernaussagen: Der Untersuchungsbericht enthalte keinen Anhaltspunkt, dass es Beweise für den Stimmenkauf gebe. Es seien jedoch eine Reihe «diskussionswürdige Aktivitäten entfaltet worden.»
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Kochs Kernaussagen: Der Untersuchungsbericht enthalte keinen Anhaltspunkt, dass es Beweise für den Stimmenkauf gebe. Es seien jedoch eine Reihe «diskussionswürdige Aktivitäten entfaltet worden».
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Jetzt spricht DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball auf der Pressekonferenz:Screenshot: DFB-TV
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DFB-Interimschef Reinhard Rauball:
Es gibt keine Institution, die eine Strahlkraft hat wie der
deutsche Fußball - wenn sie funktioniert. Diese Basis herzustellen ist eine gesellschaftspolitische Verantwortung, der wir gerecht werden müssen. -
Der designierte DFB-Präsident Reinhard Grindel plant, eine Ethikkommission unabhängiger Experten für mehr Transparenz einzurichten. «Dies ist der richtige Weg, mit dem wir zu besseren Entscheidungen kommen», sagt Grindel. Damit sei auch ein wirtschaftlich gläserneren DFB gemeint: Künftig sollen eine Bilanzpressekonferenzen durchgeführt und ein Bilanzbericht veröffentlicht werden, «damit jeder nachvollziehen kann, wie der DFB mit dem Geld umgeht.»Reinhard Grindel, DFB-Schatzmeister, Reinhard Rauball, 1. DFB-Vizepräsident und Rainer Koch,ebenfalls DFB-Vize (v.l.n.r) während der Pressekonferenz.Foto: Arne Dedert/dpa
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Der Fußball-Weltverband FIFA sieht sich auch nach den Ermittlungsergebnissen zur WM-Affäre beim DFB weiter als «geschädigte Partei». Die Erkenntnisse der internen Aufarbeitung des Sommermärchen-Skandals beim DFB sollen in die laufenden Untersuchungen der Korruptionsaffären bei der FIFA einfließen, wie der Dachverband mitteilt. Die FIFA begrüßt den Report der Kanzlei Freshfields. Der DFB hätte dafür Informationen vom Weltverband erhalten und im Gegenzug hilfreiche Erkenntnisse an die FIFA weitergeleitet. «Dennoch sind noch viele Fragen offen», stellt die FIFA fest.
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Medienvertreter stellen nun Fragen an die DFB-Herren.Screenshot: DFB-TV
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Ralf Köttker, Mediendirektor des DFB, beendet die Pressekonferenz. Zum Ende gab es noch ein Späßchen: «Der Andruck naht, letzte Frage bitte». In Kürze folgt hier kurz zusammengefasst das Wichtigste von der Pressekonferenz.
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Reaktion aus der Bundespolitik: Aus der Pressemitteilung von Özcan Mutlu, Bundestagsabgeordneter der Grünen und Sprecher für Sportpolitik:
(...) Der Bericht wirf mehr Fragen auf, als er klärt. Ein Stimmenkauf kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden. Deshalb dürfen die Untersuchungen hier nicht abgeschlossen werden, sondern müssen Ausgangspunkt für weitere Ermittlungen sein. Es ist ein Armutszeugnis für den DFB, dass es einer Kanzlei bedurfte, um Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.
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Nach der Vorstellung des Ermittlungsberichts zur WM-Affäre sieht der Linke-Politiker André Hahn weiter dringenden Aufklärungsbedarf. «Der Prüfbericht förderte viele brisante Details zutage, die für den DFB und auch Franz Beckenbauer höchst unangenehm sein dürften», so Hahn. Für die geleisteten und mehrfach verschleierten DFB-Zahlungen in Millionenhöhe gebe es nach wie vor keine andere vernünftige Erklärung als nachträgliche Belohnungen für die Unterstützung bei der Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland. «Ich persönlich habe keinen Zweifel mehr daran, dass die WM 2006 gekauft worden ist», erklärt er.
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Die Untersuchung um die WM-Vergabe 2006 durch die Kanzlei Freshfields ist nach Angaben von DFB-Interimspräsident Rainer Koch noch nicht abgeschlossen. «Der rechtliche Bewertungsteil fehlt noch, deshalb ist der Auftrag noch nicht abgeschlossen», erklärt Koch. Es müsse noch geklärt werden, ob, und wenn ja welche Ansprüche vonseiten des Verbandes zu verfolgen sind. «Dies ist Bestandteil des Auftrages.»Grindel, DFB-Schatzmeister und DFB-Vizepräsidenten Rauball und Koch (v.l.n.r.). Foto: Arne Dedert/dpa
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Und hier kurz & kompakt das Wichtigste der heutigen Pressekonferenz:
▪ Wer sich vom Bericht Klarheit erhofft hatte, wurde enttäuscht. Weder entkräftigt das Untersuchungsergebnis der Freshfields-Kanzlei die Beteiligten, noch trifft der Bericht klare Aussagen: Einerseits gibt es keinen Beleg für einen Stimmenkauf für den Zuschlag für die WM 2006 nachweisen können. Bestechung sei aber auch nicht grundsätzlich auszuschließen, heißt es.
▪ Erneut in Schieflage gerät Franz Beckenbauer. Anfang 2002 sollen sechs Millionen Schweizer Franken über ein Konto Beckenbauers und seines Ex-Beraters Robert Schwan an das Schweizer Advokatbüro Gabriel & Müller geflossen sein. Der Betrag machte von da eine weite Reise: erst über das Konto einer Gesellschaft in Katar (einziger Anteilseigner: Ex-FIFA-Funktionär bin Hammam).▪ Im August 2002 streckte Ex-Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus offensichtlich dem WM-OK ebenso wie Beckenbauer Geld vor. Er überwies zehn Millionen Franken auf das Konto der Juristen Gabriel & Müller. Von dort gingen sechs Millionen auf das Beckenbauer-Konto zurück, vier weitere Millionen nach Katar.
▪ Im Jahr 2005 zahlte der DFB 6,7 Millionen Euro mit dem falschen Verwendungszweck «Kostenbeteiligung OK an FIFA Football Gala» an den Weltverband. Von dort ging es weiter an Louis-Dreyfus zurück.
▪ Ex-DFB-Chef Wolfgang Niersbach wurde nicht noch weiter belastet, laut Freshfields sei ihm keine Kenntnis der Vorgänge vor 2015 nachzuweisen gewesen. Er vertritt den DFB weiter in den Exekutivkomitees der FIFA und der UEFA. Personelle Konsequenzen? Noch nicht absehbar, so Interimschef Koch.
▪ Insgesamt befragte die Kanzlei 31 Beteiligte. «Wir konnten nicht alle Personen sprechen, die wir sprechen wollten», erklärte Christian Duve von Freshfields. So habe sich etwa der frühere FIFA-Chef Joseph Blatter nicht geäußert. Auch seien nicht alle Akten verfügbar gewesen. -
Liebe Leserinnen und Leser, unser LiveTicker endet an dieser Stelle. Vielen Dank fürs Dabeisein. Kommen Sie gut durch den Tag. Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!