Helmut Schmidt: Staatsakt für den Altkanzler im Liveticker
Abschied von Altkanzler Helmut Schmidt: Am Montag, 23. November, findet der Staatsakt zum Gedenken an den weltweit geachteten Sozialdemokraten in seiner Heimatstadt Hamburg statt. Erwartet werden Staatsoberhäupter aus aller Welt.
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Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser. Wir blicken nach Hamburg, der Heimatstadt des am 10. November verstorbenen Helmut Schmidt. Bürger, Politiker und Angehörige verabschieden sich heute vom «größten Sohn der Stadt.» Wir begleiten die Trauerzeremonie für den Altkanzler in den nächsten Stunden mit allem Wissenswerten hier im Liveticker.
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Der Ablauf der Trauerfeierlichkteiten zu Ehren von Helmut Schmidt im Überblick:· 10:30 Uhr: Staatsakt in der Hauptkirche St. Michaelis
· 12:00 Uhr: Großes militärisches Ehrengeleit vor der Hauptkirche St. Michaelis
· 13:00 Uhr: Trauerempfang von Bürgerschaft und Senat im Hamburger Rathaus -
Staatsakte (...) sind Ausdruck höchster Würdigung durch die Bundesrepublik Deutschland einer Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die sich hervorragend um das deutsche Volk verdient gemacht hat.
Aus der Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums. -
Medienvertreter werden mit einem Polizeibus zum Staatsakt transportiert.
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Höchste Sicherheitsvorkehrungen auch in Hamburg.
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Die Fahrt mit dem Polizeibus zur Hauptkirche St. Michaelis.
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In dieser Minute ist Einlassbeginn im St. Michaelis. Rund 1800 Gäste werden zum Staatsakt erwartet, darunter höchstrangige Politiker. Unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident, Ex-US-Außenminister Henry Kissinger, Joachim Gauck, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, Frankreichs Ex-Präsident Giscard d‘Estaing, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz.
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Blick in die Gästeliste:Foto: Carsten Rehder, dpa
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Nicht nur Persönlichkeiten aus der Politik sind heute unter den geladenen Gästen. Auch der Hamburger Dirigent und Pianist Justus Frantz nimmt Abschied um einen seiner besten Freunde. «Wenn es einem dreckig ging, war er immer an der Seite seiner Freunde», sagt Frantz. Er berichtet, als er einmal einen Unfall hatte, habe Schmidt - statt sich als Staatsmann auszuruhen - eine strapaziöse Autofahrt unternommen, um ihn in der Klinik zu besuchen. «Es gab keinen bescheideneren Menschen, keinen souveräneren, keinen gebildeteren», so Frantz über Schmidt.
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Die ersten Trauerkränze liegen bereits vor der St. Michaeliskirche. Helmut Schmidt soll sich den Staatsakt ausdrücklich in dieser Kirche gewünscht haben. Außerdem soll der ehemalige Kanzler eine Gästeliste hinterlassen haben. Er habe sich zudem gewünscht, dass nur wenige Trauerredner beim Staatsakt auftreten.Trauerkränze der Trauerkränze der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag (r.) und der GSG 9 der Bundespolizei. Foto: Carsten Rehder, dpa
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Ein Trauerkranz der «Zeit»: Der Altkanzler war viele Jahre Herausgeber der Wochenzeitung.
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Erster Blick in die St. Michaelis-Kirche: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird neben Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz und Ex-US-Außenminister Henry Kissinger sitzen:Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen. In einer Stunde kommen die Gäste. #Staatsakt https://t.co/mPUZUdwB0A8:38 - 23 Nov 2015
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Der mit einer Fahne bedeckte Sarg des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt in der St. Michaelis-Kirche.Foto: Christian Charisius, dpa
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Auch er ist heute in Hamburg: Der frühere französische Präsident Valéry Giscard d’Estaing. Als persönlich Verlust bezeichnet er den Tod von Helmut Schmidt. «Er war der beste Kanzler, den Deutschland gekannt hat seit Konrad Adenauer», schrieb der 89-Jährige am Tag des Todes in einer Stellungnahme. «Er hat die äußere Würde seines großen Landes wiederhergestellt.» D’Estaing bezeichnet Schmidt als «einen warmherzigen, treuen und ehrlichen Freund, mit dem ich die Ehre hatte, schwere Stunden unserer Zeit zu durchqueren und den ich respektvoll in Erinnerung behalten werde».
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Kurz nach dem Tod sind Kondolenzbücher für Helmut Schmidt ausgelegt worden, so beispielsweise im Kanzleramt oder im Willy-Brand-Haus in Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck und die Spitzen von CDU und SPD haben sich schon in diesen Büchern verewigt.Eintrag von Bundespräsident Joachim Gauck. Foto: Wolfgang Kumm, dpaKurz und knapp: Eintrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: Wolfang Kumm, dpaEintrag von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Foto: Wolfgang Kumm, dpaEintrag von SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa
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Er war auch für mich eine Instanz, dessen Rat und Urteil mir etwas bedeuteten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Tod von Helmut Schmidt. -
Erneut ein Blick in die St. Michaelis-Kirche: Die ersten Gäste sind bereits eingetroffen.
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Er ist bereits eingetroffen: SPD-Politiker und ehemaliger Bundesfinanzminister Peer Steinbrück.Foto: Daniel Reinhardt, dpa
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Weitere Eindrücke vom Inneren der Kirche.
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Für Bürger, die Helmut Schmidt die letzte Ehre erweisen wollen, wird es in St. Michaelis-Kirche keinen Platz geben. Nach einem großen militärischen Ehrengeleit wird der Leichnam zum Hamburger Friedhof Ohlsdorf gebracht, dort war seine Frau Loki 2010 bereits beigesetzt worden. Auf dem Weg dorthin wird den Menschen an verschiedenen Stellen die Möglichkeit gegeben, Abschied vom Altkanzler zu nehmen.
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Und so läuft Route der Überführung von Helmut Schmidt von der Kirche zum Friedhof Ohlsdorf:Grafik: A. Brühl
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Kurzer Blick auf die Uhr - in weniger als einer Stunde beginnt der kirchliche Teil der Trauerzeremonie. Wir nutzen die Zeit und werfen ein Blick zurück. Ein «Best-of» aus der politischen Karriere des Altkanzlers:von Live · Desk via YouTube 11/23/2015 8:39:07 AM
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Man nannte ihn auch liebevoll «Schmidt-Schnauze»: Helmut Schmidt, ein Mann der direkten Worte. Während des Staatsakts wollen wir in den nächsten Stunden auch an manch einen unvergesslichen Spruch vom sozialdemokratischen Abgeordneten, Minister, Kanzler und «Elder Statesman» erinnern:
Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
Helmut Schmidt im «Spiegel» über Willy Brandts politische Wahlkampf-Visionen, 1980. -
So eben angekommen: Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts.
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So allmählich füllt sich die St. Michaelis-Kirche.
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Nicht zu viele Reden - diese Vorgabe von Helmut Schmidt wird den Ablauf des Staatsaktes im Hamburger Michel bestimmen. Eine Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Bundespräsident Joachim Gauck wird es nicht geben. Die Wahl ist auf die CDU-Vorsitzende gefallen. Außerdem werden der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz Trauerreden halten.
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Großer Medienandrang vor der Kirche. Immer mehr Polit-Prominenz trudelt ein.Foto: Axel Heimken, dpa
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Beide ganz in Schwarz, wie es sich gehört: Ex-Bundespräsident Christian Wulff und Bettina Wulff.Foto: Axel Heimken, dpa
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Und das Wetter spielt auch mit. Kaiserwetter für den Altkanzler.Foto: Alexander Preker, dpa
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Blick zum Hamburger Rathaus: Medienvertreter sind hier bereits zahlreich aufgestellt, obwohl die Ehrengäste erst hier erst um 13.00 Uhr erwartet werden.
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Haben schon Platz eingenommen in St. Michaelis-Kirche: Christian und Bettina Wulff.Foto: Christian Charisius, dpa
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Auch dabei, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Er zeigt sich sich tief bewegt über den Tod Helmut Schmidts. «Er war ein Freund, der mir, ebenso wie Europa, fehlen wird», sagte Juncker. «Er ist mit mehr Leidenschaft als viele andere für das Zusammenwachsen des Kontinents eingetreten, auch weil er immer verstanden hat, dass wir zusammenhalten müssen, wenn wir in der Welt eine Rolle spielen wollen.»Foto: Jens Büttner, dpa
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Helmut Schmidt soll kurz vor seinem Tod noch mal am Schreibtisch gesessen haben. «Die Pfleger berichteten, dass er einen Tag vor seinem Tod noch einmal auf war und noch ein letztes Mal am Schreibtisch saß», sagt Schmidts Leibarzt Prof. Heiner Greten vergangene Woche in der «Bild»-Zeitung. «Aber nicht für lange.» Zuletzt habe der Altkanzler nicht mehr kämpfen können, sagt Greten. «Er wollte nicht mehr. Ich bin überzeugt: Er wollte sterben.» Er selbst sei erleichtert gewesen nach Schmidts Tod, erklärt der Arzt: «Ich war froh, dass er nicht mehr leiden musste.»
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Eine Chronologie der wichtigen politischen Stationen von Helmut Schmidt auf einen Blick:Grafik: F. Bökelmann
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In Zeiten der Terror-Angst: Großes Polizeiaufgebot in der Hansestadt.Foto: Axel Heimken, dpa
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Hand in Hand: Horst Köhler, Ex-Bundespräsident, und seine Frau Eva Luise Köhler auf dem in die St. Michaelis-Kirche.Foto: Jens Büttner, dpa
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Der Köhler, wenn er Bundespräsident wird, hat allein mehr ökonomischen Verstand als die ganze deutsche politische Klasse zusammen.
Helmut Schmidt in der «Zeit» über Horst Köhler, 2004. -
Wir haben ihm enorm viel zu verdanken. Er wird uns fehlen. Uns Sozialdemokraten, aber auch insgesamt dem ganzen deutschen Volk. (...) Auch ich habe seinem breiten politischen Wissen und von seinen Ratschlägen profitiert.
Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in den ARD-«Tagesthemen». -
Der ehemalige Kanzler Gerhard Schröder und Doris Schröder-Köpf in Begleitung von Bodyguards.Foto: Jens Büttner; dpa
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Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz kommt ist auch bereits eingetroffen. Er ist einer derjenigen, der eine Rede halten wird.Foto: Axel Heimken, dpa
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SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel.Foto: Jens Büttner, dpa
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Kurz vor Beginn des Staatsakts für Helmut Schmidt sind bereits Hunderte Menschen im Hamburger Michel eingetroffen. Doch sind nicht alle da. Er schon, Bundespräsident Joachim mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt.Foto: Jens Büttner, dpa
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Der frühere französische Präsident Valery Giscard (l.), hat bereits in der Kirche seinen Platz eingenommen, neben Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau Doris. Foto: Christian Charisius, dpaFoto: Christian Charisius, dpa
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Der Staatsakt ist minutiös durchgeplant. Um 10:20 Uhr ertönen die Glocken der St. Michaelis-Kirche. Zehn Minuten später beginnt der kirchliche Teil der Trauerzeremonie zu Ehren von Helmut Schmidt.
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Der Staatsakt wird auch mit musikalischen Beiträgen begleitet. Zuständig dafür ist das Philharmonische Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Generalmusikdirektor und Chefdirigent Kent Nagano.