Bombenanschlag am Flughafen Brüssel

Bombenanschlag am Flughafen Brüssel

Am Brüsseler Flughafen Zaventem ist es zu zwei Explosionen gekommen. Sie haben sich in der Abflughalle ereignet. Reisende werden evakuiert, Rettungsdienste sind vor Ort. Nach Angaben von Zeugen vor Ort soll es mehrere Verletzte geben.Die aktuellen Ereignisse begleiten wir im LiveTicker.

    Das nationale Krisenzentrum in Belgien ist über eine spezielle Telefonnummer zu erreichen. Unter +32 781 51 771 können sich Anrufer aus dem Ausland erkundigen, wie das Zentrum über Twitter mitteilt. Die Mitarbeiter bitten aber darum, möglichst über soziale Medien zu versuchen, Menschen zu kontaktieren.


    Bei den Anschlägen in Brüssel sind nach Informationen des belgischen TV-Senders VRT 34 Menschen ums Leben gekommen. Davon seien 14 Menschen bei dem Anschlag am Brüsseler Flughafen Zaventem umgekommen und 20 in der U-Bahn.

    Außenminister Frank-Walter Steinmeier versichert Belgien Deutschlands Unterstützung. «Belgien ist nicht alleine. Wir stellen uns dem Terrorismus gemeinsam und entschlossen entgegen», so Steinmeier nach einer Mitteilung des Auswärtigen Amts. Zugleich verurteilt er die Anschläge «auf das Schärfste». «Sie zielen auf das Herz Europas und richten sich in ihrer verbrecherischen Heimtücke auf wehrlose Menschen».
    Sprengstoffexperten der belgischen Armee wollen ein verdächtiges Päckchen am Brüsseler Flughafen sichern. Es könne zu einem Knall kommen, teilt das nationale Krisenzentrum per Twitter mit.


    Soldaten der belgischen Armee patrouillieren in Brüssel: Nach Angaben von Didier Reynders, Außenminister Belgiens, sei nicht auszuschließen, dass weitere Personen auf der Flucht seien. Das sagte Reynders in einem Gespräch mit dem belgischen TV-Sender RTBF.

    Foto: Arnulf Stoffel, dpa 
    US-Präsident Barack Obama auf Kuba über die Terroranschläge in Brüssel unterrichtet worden. Die Behörden in den USA stünden in engem Kontakt mit ihren Kollegen in Belgien, erklärt ein Regierungsvertreter. Aus Sicherheitskreisen heißt es, man beobachte die Situation sehr genau und sei bereit, die Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen. In der Hauptstadt Washington wurden die U-Bahn-Stationen verstärkt kontrolliert. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, eine konkrete Bedrohung gebe es nicht, teilt die Verkehrsgesellschaft WMATA mit. 
    Nach den Ereignissen in Brüssel werden auch bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren. Das berichtet Co-Trainer Thomas Schneider nach der Zusammenkunft der 26 Akteure in Berlin. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen», so Schneider. Mit Blick auf die Länderspiele des Weltmeisters an diesem Sonnabend in Berlin gegen England und drei Tage später in München gegen Italien erklärt der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw: «Wir gehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass es irgendwelche Auswirkungen auf unsere Spiele haben wird.»
    Die Nato hat die Alarmstufe in ihrem Brüsseler Hauptquartier in der EU-Hauptstadt erhöht. «Wir bleiben wachsam und verfolgen die Lage weiterhin genau», erklärt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Stoltenberg spricht von einem «feigen Anschlag» auf «unsere Werte und auf unsere offene Gesellschaft». Der Terrorismus werde die Demokratie und ihre Freiheiten nicht besiegen. Er denke an die Opfer und ihre Angehörigen. «Wir alle stehen unserem Alliierten Belgien an diesem dunklen Tag bei», so Stoltenberg.
    Papst Franziskus drückt den Angehörigen der Opfer sein tiefes Mitgefühl au. Er bete für sie und für die Verletzten und vertraue diejenigen, die ihr Leben verloren hätten, der Barmherzigkeit Gottes an, heißt es in einem veröffentlichten Beileidstelegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an den Erzbischof von Mecheln-Brüssel, Jozef De Kesel. Franziskus verurteilt erneut «die blinde Gewalt, die so viel Leid hervorruft». Er bitte Gott um das Geschenk des Friedens, so das katholische Kirchenoberhaupt.

    von franciscus via Instagram
    Der Terrorexperte Rolf Tophoven sieht die Anschläge in Brüssel als direkte Reaktion auf die Festnahme des mutmaßlichen Top-Terroristen Salah Abdeslam. Er gehe davon aus, dass das Umfeld Abdeslams zeigen wolle, dass es weiter handlungsfähig und nicht operativ geschwächt sei, so Tophoven im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um einen «perfekt koordinierten und professionell durchgeführten Anschlag». 

    Das Muster mit mehreren parallelen Zugriffsorten erinnere an die jüngsten Attacken in Paris, zu denen sich die IS-Terrormiliz bekannt hatte. Tophoven beklagt, es gebe offenbar eine «Terrorschiene zwischen Paris und Brüssel». Brüssel sei ein Unterschlupf für die Vorbereitung der Pariser Attacken gewesen, und die belgischen Sicherheitsbehörden hätten diesen «Hotspot» der Islamistenszene lange vernachlässigt.
    Die Anschläge sind ein feiger Angriff von brutalen
    Mördern auf unsere freiheitliche Gesellschaft.
    Wir werden uns jedoch auch durch
    solche unfassbaren Angriffe nicht unsere Lebensweise vorschreiben lassen. 
    Wir werden unsere Freiheit gegen jeden Widerstand
    verteidigen.
    Jetzt gelten all unsere Gedanken und Gebete den Opfern und ihren
    Angehörigen.
    Torsten Albig, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.

    Laut dem belgischen TV-Sender VRT sind allein bei dem Anschlag in der Metro-Station in Maelbeek 20 Menschen ums Lebnen gekommen. 106 Personen wurden verletzt. Der Sender beruft sich dabei auf Informationen des Brüsseler Bürgermeisters Ivan Mayeur.


    • UPDATE
    Das belgische Atomkraftwerk Tihange ist nach Angaben des Betreibers Electrabel nicht evakuiert worden. Vielmehr sei verzichtbares Personal aus Sicherheitsgründen nach Hause geschickt worden, unterstrich das Unternehmen auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter. Zuvor hatte die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den örtlichen Polizeichef berichtet, die Anlage sei evakuiert worden.


    Höchste Sicherheitsvorkehrungen auch in den USA: Die Polizei in New York verstärkt ihre Präsenz an viel besuchten Orten und Transitpunkten wie Bahnhöfen und Flughäfen. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, teilt die Polizei mit. «Es gibt derzeit keine bekannten Hinweise, dass die Attacke irgendeine Verbindung zu New York City hatte», heißt es. Die Polizei stehe mit internationalen Partnern und dem FBI sowie US-Terrorexperten in Kontakt. New York gilt seit den Anschlägen vom 11. September 2001 mit fast 3000 Toten als eines der obersten Ziele von Terroristen innerhalb der USA.
    Die Tragödie, die sich heute in Brüssel ereignete, zeigt, dass wir in einer Welt leben, in der eigentlich alle Werte, die wir als Fundament für den Bau einer Gemeinschaft erachten, anfangen, in Trümmern zu liegen.

    Die polnische Regierungschefin Beata Szydlo zu den Anschlägen in Brüssel. 
    Nach Angaben des polnischen Außenministeriums wurden bei den Anschlägen auch zwei Polen verletzt.
    Passagiere eines nach Düsseldorf umgeleiteten Fluges aus Dubai steigen im Flughafen Düsseldorf in Busse ein, die sie ins Hotel bringen sollen. Nach den Explosionen am Brüsseler Flughafen werden mehrere Flüge nach Nordrhein-Westfalen umgeleitet. 

    Foto: Monika Skolimowska, dpa 
    Die Vertretung des Freistaats Bayerns in Brüssel bleibt vorerst bis nach Ostern geschlossen. Dann müsse geschaut werden, wie es nach dem langen Wochenende weitergehe, erklärt ein Sprecher der Staatskanzlei. Die Vertretung des Freistaates bei der Europäischen Union liegt in unmittelbarer Nähe zum EU-Parlament. Ebenfalls nahe gelegen ist die Metro-Station Maelbeek.
    Auch Bulgarien erhöht die Sicherheitsmaßnahmen auf Flughäfen und Bahnhöfen. Wie Innenministerin Rumjana Batschwarowa mitteilt, werden alle Einreisenden an den Grenzen kontrolliert, um die «allgemeine europäische Sicherheit zu garantieren». Verschärfte Kontrollen gibt es auch in der U-Bahn der Hauptstadt Sofia. Dort soll es in der Nacht zum Mittwoch eine Sicherheitsübung geben - die sei allerdings noch vor den Anschlägen in Brüssel geplant worden. Bulgariens Grenzen zur Türkei sowie Serbien und Mazedonien sind EU-Außengrenzen.
    Bei den Terrorattacken ist mindestens eine deutsche Staatsangehörige leicht verletzt worden. Die Frau habe eine leichte Rauchvergiftung erlitten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Bis zum Nachmittag (15.45 Uhr) gab es demnach weiterhin keine Informationen über andere deutsche Opfer. Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagt, es gebe keine Informationen, dass Deutsche unter den Opfern sein könnten. Er bezeichnet dies aber als Zwischenbewertung.
    Die IS-Terrormiliz bekennt sich zu den Anschlägen in Brüssel. Das meldet die Terror-Beobachtungs-Plattform Site:


    Das belgische Königshaus kündigt für 19.00 Uhr eine Fernsehansprache an. 


    Die Terroranschläge in Brüssel haben den Kurs des Euro zeitweise deutlich geschwächt. Im Handelsverlauf glich die Gemeinschaftswährung zwar einen großen Teil der Verluste wieder aus, lag aber zuletzt mit 1,1227 US-Dollar weiterhin leicht unter dem Wert vom frühen Handel. Zwischenzeitlich war der Euro bis auf 1,1189 Dollar gefallen.
    UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilt die Terroranschläge von Brüssel scharf. «Er drückt den Opfern und ihren Familien sein tiefes Beileid aus und spricht den Bürgern und der Regierung Belgiens seine Solidarität aus», teilt Bans Sprecher Farhan Haq in New York mit. 

     Foto: Michael Kappeler, dpa/Archiv
    Trotz der tödlichen Terroranschläge setzen die Brüsseler Schulen ihren Unterricht am Mittwoch fort. Kindertagesstätten sollen hingegen geschlossen sein. Man habe keine Hinweise, dass Schulen zum Ziel von Anschlägen werden könnten, erklärt die flämische Bildungsministerin Hilde Crevits. Auch die Aufsicht des frankophonen Schulwesens teilt mit, alle Schulen und höheren Bildungseinrichtungen blieben geöffnet. Die EU-Kommission erklärt unterdessen, ihre Kindertagesstätten blieben am Mittwoch ersatzlos geschlossen. 
    Brüssel ist nur ein Beispiel für viele Metropolen, in denen hilflos zugeschaut wird, wie sich in Problemvierteln gefährliche Islamistenhochburgen entwickeln. Die Abstände zwischen den Terrorattacken in den europäischen Großstädten werden kürzer. Das ist die bittere Erkenntnis aus den Anschlägen in Belgien. Wer zunehmende Terrorwarnungen oder Sicherheitsvorkehrungen belächelt - wie zuletzt in Istanbul geschehen - der verkennt die Situation.

    «Heilbronner Stimme» zu Terror in Belgien.
    Vollständige Zugangskontrollen an den deutschen Flughäfen sind nach Einschätzung des Verbandes ADV nicht umsetzbar. Jährlich werden derzeit rund 70 Millionen Passagiere an den deutschen Flughäfen erst unmittelbar vor Betreten des Sicherheitsbereichs kontrolliert. Die Eingangshallen und Check-in-Bereiche, in denen es in Brüssel die Bombenexplosionen gegeben hatte, sind hingegen auch in Deutschland für jedermann frei zugänglich.

    Eine vollständige Kontrolle aller Personen, die in diesen öffentlichen Bereich wollten, sei nicht leistbar, heißt es beim Verband in Berlin. Von einer Verlagerung der Kontrollen vor die Terminals sei kein Sicherheitsgewinn zu erwarten, da das Gefahrenpotenzial damit nur verlagert würde, heißt es in einem Grundsatzpapier des Verbandes.
    Der Flugbetrieb am Brüsseler Airport wird mindestens bis morgen Mittag ruhen, teilt das Krisenzentrum mit.


    Derweil kommt in Brüssel der öffentliche Nahverkehr langsam wieder in Gang. Die Metrolinien 2 und 6, die im Ring um die Innenstadt führen, sollten sobald wie möglich wieder bedient werden, schreibt das nationale Krisenzentrum auf seiner Webseite. Der Brüsseler Flughafen, einer der Anschlagsorte, bleibe hingegen für den Rest des Tages für den Luftverkehr geschlossen. An die Bürger gerichtet hieß es auf der Website: «Jeder ist gebeten, weiterhin wachsam zu bleiben.»

    Die Brüsseler Verkehrsbetriebe Stib kündigen an, dass die Tramlinie 93 am Nachmittag wieder in Betrieb genommen werden sollte. Sie durchquert die Stadt von Nordwesten nach Südosten. Zudem sollten mehrere Nacht-Buslinien, die von einem Bahnhof (Gare Centrale) östlich der Innenstadt abgehen, bedient werden. Züge rollten in Brüssel ab dem Nachmittag wieder, die Bahnhöfe Schuman und Luxembourg im EU-Viertel wurden aber vorerst nicht angefahren, ebenso der Flughafenbahnhof. 
    Kanzlerin Angela Merkel sagt Belgien volle Solidarität und Unterstützung bei der Suche nach den islamistischen Attentätern von Brüssel zu. Deutschland werde in jeder Weise mit der belgischen Regierung und den dortigen Sicherheitsbehörden zusammenarbeiten, «um die Schuldigen für die heutigen Verbrechen zu finden, festzusetzen und zu bestrafen», sagt Merkel als Reaktion auf die islamistischen Terrorattacken von Brüssel.  In Deutschland arbeiteten alle staatlichen Ebenen daran, «dass trotz der nicht zu leugnenden Bedrohung das menschenmögliche für die Sicherheit in unserem Land getan wird».

    Foto: Kay Nietfeld, dpa
    Das Entsetzen ist ebenso grenzenlos wie die Entschlossenheit, den Terrorismus zu besiegen.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Anschläge in Brüssel.
    Kanzlerin Angela Merkel hat Europa nach den islamistischen Terroranschlägen zu einer geschlossenen Reaktion aufgerufen. «Die Täter sind Feinde aller Werte, für die Europa heute steht und zu denen wir uns gemeinsam als Mitglieder der Europäischen Union bekennen», sagt Merkel. Es gehe um die Werte der Freiheit, der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens als selbstbewusste Bürger. Merkel betont: «Unsere Kraft liegt in unserer Einigkeit. Und so werden sich unsere freien Gesellschaften als stärker erweisen als der Terrorismus.» Die Mörder von Brüssel seien «Terroristen ohne Rücksicht auf die Gebote der Menschlichkeit»
    Im Gebäude des Brüsseler Flughafens ist nach einem Medienbericht des Senders RTBF eine dritte Bombe gefunden und entschärft worden. Zuvor waren in dem Gebäude zwei Sprengsätze detoniert, mindestens 14 Menschen wurden getötet.
    Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sieht im Terror von Brüssel ein Muster für mögliche Attacken auch in Deutschland. «Die brutalen Anschläge in Brüssel belegen, wie ernst die terroristische Bedrohung in Europa derzeit ist», sagt Maaßen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Terroristen hätten koordiniert an mehreren Orten zugeschlagen. «Sie verfolgen das Ziel, die Knotenpunkte der westlichen Demokratien zu treffen und Angst und Schrecken zu verbreiten», mahnt er. «Auf dieses Szenario müssen wir uns als Sicherheitsbehörden auch in Deutschland einstellen.»

     Foto: Stephanie Pilick, dpa/Archiv
    Brüsseler Hotels lassen Betroffene der Anschläge am Dienstag kostenlos übernachten. Das Angebot gelte auch für Angehörige, erklärte der Hotelverband der belgischen Hauptstadt, Brussels Hotels Association (BHA) laut Medienberichten. Unter +32 2 648 50 02 können Interessierte sich nach freien Zimmern erkundigen. 


    • UPDATE
    Nochmals ein Überblick, was wir bisher wissen: 

    ▪ Kurz nach 08.00 Uhr ereignen sich in der Abflughalle des Flughafens Brüssel-Zaventem zwei Explosionen. Vermutet wird, dass sich mindestens ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hat. Vorläufige Bilanz: mindestens 14 Tote, etwa 100 Verletzte.

    ▪ Um 09.11 Uhr gibt es in der Metro-Station Maelbeek im EU-Viertel einen weiteren Anschlag. Vorläufige Bilanz: mindestens 20 Tote, etwa 130 Verletzte.

    ▪ Unter den Verletzten ist auch mindestens eine Deutsche. Die Frau erleidet eine leichte Rauchvergiftung. Hinweise auf deutsche Todesopfer gibt es zunächst keine.

    ▪  Das belgische Krisenzentrum appelliert an alle: «Bleiben Sie, wo Sie sind.» Erst um 16.30 gibt es Entwarnung. Parallel dazu fahren die ersten Züge wieder.

    ▪ Wenige Stunden nach den Bluttaten bekennt sich die IS-Terrormiliz zu den Anschlägen. Mehrere «Soldaten des Kalifats» hätten mit Sprengstoffgürteln und Sprengkörpern den «Kreuzfahrerstaat Belgien» angegriffen, heißt es in einer Stellungnahme im Internet.  

    ▪ Die Ermittler gehen von zwei toten Selbstmordattentätern am Brüsseler Flughafen aus. Einen dritten Mann schreibt die Polizei zur Fahndung aus und veröffentlicht auf Twitter ein Foto von ihm. 

     Im Gebäude des Brüsseler Flughafens wird nach einem Bericht des belgischen Senders RTBF eine dritte Bombe gefunden und entschärft.  
    von dpa∙live Desk bearbeitet von Desk 3/22/2016 5:17:14 PM
    • UPDATE
    Und was wir bisher nicht wissen: 

    ▪  Hängen die Bluttaten mit der Festnahme eines der mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris, Salah Abdeslam, am Freitag in Brüssel zusammen? Haben Extremisten die offensichtlich genau geplanten Attentate danach vielleicht vorgezogen? Bislang sehen die Ermittler keine eindeutigen Verbindungen.

     War der Anschlag in der Metro-Station Maelbeek ebenfalls ein Selbstmord-Attentat? Oder detonierte eine ferngezündete Bombe, möglicherweise auch mit Zeitzünder? Die Fahndung läuft auf vollen Touren. In Brüssel gibt es mehrere Razzien.

    ▪  Ob tatsächlich die Terrorzelle um Abdeslam dahintersteckt, ist noch nicht bekannt. Zwei Komplizen, Najim Laachraoui (24) und Mohamed Abrini (31), werden namentlich gesucht.

    Islamistischer Terror in Westeuropa: 

     Grafik: Bökelmann/Dengl, dpa-Infografik
    Die belgische Polizei hat auf Twitter ein Fahndungsfoto eines Terrorverdächtigen veröffentlicht. Das Bild zeigt einen Mann in weißer Jacke mit einem Flughafengepäckwagen und einer schwarzen Tasche. Die Person werde im Zusammenhang mit den Anschlägen gesucht, schreibt die Polizei. Zeugen können sich unter der Nummer +32 800 30 300 oder unter der E-Mail-Adresse avisderecherche@police.belgium.eu melden. 
    Zurzeit finden in Belgien Durchsuchungen an mehreren Orten statt. Das sagt Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw bei einer Pressekonferenz. Die Ermittler gingen von zwei toten Selbstmordattentätern am Brüsseler Flughafen aus. Einen dritten Mann hatte die Polizei zuvor zur Fahndung ausgeschrieben. 
    Der belgische Premier Charles Michel ruft die Belgier auf, nach den blutigen Terroranschlägen geeint zu bleiben. «Die Freiheit (...) ist in ihrem Herz getroffen worden», sagt Michel in Brüssel. Die Behörden würden alles unternehmen, um die Freiheit zu verteidigen. 

     Foto: Stephanie Lecocq, epa/dpa/Archiv
    Die heutigen Terroranschläge in Brüssel in der grafischen Darstellung:

     Grafik: Brühl, dpa-Infografik
    Die Ermittler sehen bislang keine eindeutige Verbindung zwischen den Terroranschlägen in Brüssel und denen am 13. November in Paris. «Für den Augenblick ist es nicht möglich, eine formale Verbindung zu den Anschlägen von Paris herzustellen», sagt Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw bei einer Pressekonferenz. Auch die Bekennernachricht der IS-Terrormiliz habe noch nicht eindeutig verifiziert werden können.
    • UPDATE
    Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel haben Fahnder eine Flagge der IS-Terrormiliz, einen Sprengsatz und chemische Substanzen gefunden. Das teilt die Staatsanwaltschaft soeben mit. Die Durchsuchungen hätten in der nordöstlichen Stadtgemeinde Schaerbeek stattgefunden. 

    Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass zwei von drei Verdächtigen auf einem Foto vom Flughafen Zaventem als Selbstmordattentäter gestorben sind. Der dritte Mann ist zur Fahndung ausgeschrieben. Die Behörde warnte, parallele Recherchen von Journalisten könnten die laufenden Ermittlungen behindern. Sie hatte Medien bereits zuvor um Zurückhaltung gebeten. 
    Der belgische König Philippe verurteilt die blutigen Anschläge in Brüssel als «feige und widerlich». In einer kurzen Ansprache an die Nation ruft er dazu auf, auf die terroristische Bedrohung «mit Entschlossenheit, Ruhe und Würde» zu antworten. «Behalten wir Vertrauen in uns selbst», sagt der Monarch. «Dieses Vertrauen ist unsere Kraft.» In Belgien ist es ausgesprochen selten, dass sich der König nach aktuellen Ereignissen direkt an die Bevölkerung wendet. 

     Foto: Belga/dpa
    Das höchste Gebäude der Welt - das Burj Khalifa in Dubai erstrahlt in den belgischen Nationalfarben.


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