Anschlag Stockholm
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··· Das Wichtigste in Kürze ···
▪ In Stockholm ist ein Mann mit einem Lastwagen in eine Menge gerast und hat vier Menschen getötet, mehr als ein Dutzend wurden verletzt.
▪ Ein Mann wurde festgenommen, er steht unter Terror- und Mordverdacht. Es handelt sich um einen 39-Jährigen aus Usbekistan.
▪ Die Ermittler gehen weiter von einem Terrorakt aus.
▪ Die Polizei schließt nicht aus, dass an dem Anschlag mehrere Täter beteiligt waren.
▪ Die Behörden stellen sich auf lange Untersuchungen ein.
▪ Die schwedische Regierung verstärkt die Grenzkontrollen für mindestens zehn Tage.






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«Wir haben erste Angaben darüber, dass Menschen verletzt sind», sagt ein Polizeisprecher dem schwedischen Fernsehsender SVT. Nach Angaben des schwedischen Radios soll es mindestens drei Tote geben. SVT-Reporter vor Ort berichteten von einem Brand auf der Einkaufsstraße und völligem Chaos.
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Die Zeitung «Aftonbladet» zeigt erste Bilder vom Unglücksort. Dieser befindet sich auf einer zentralen Einkaufsstraße in Stockholm.
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JUST NU: Enligt flera källor till Aftonbladet har flera personer dött efter attack i centrala Stockholm t.co
Aftonbladet on Twitter (@aftonbladet)
https://twitter.com/Aftonbladet/status/850338766527098880
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Die Polizei hat den Tatort bereis abgesperrt.
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Just nu: En lastbil ska ha kört in i en folkmassa på Drottninggatan i centrala Stockholm. Fordonet ska ha kört in i varuhuset Åhléns.
Omni on Twitter (@omni_red)
https://twitter.com/omni_red/status/850335023253393412
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Dieser Twitter-Nutzer hat offenbar Szenen unmittelbar nach der Unglücksfahrt eingefangen. Anscheinend flüchten zahlreiche Menschen.
Something's happening on Drottninggatan and around Stockholm. https://t.co/YPbrZSe5Mb
— Johnny Chadda on Twitter (@johnnychadda) https://twitter.com/johnnychadda/status/850335869701677056 -
Medienberichten zufolge ist ein Kleinlaster in der Stockholmer Königinstraße in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus gerast ist. Jeglicher U-Bahn-Verkehr soll eingestellt worden sein. Polizeihubschrauber kreisen über dem Zentrum, schwerbewaffnete Polizisten hätten Stellung bezogen.
Die Innenstadt von Stockholm. Foto: Google Earth/dpa -
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Die schwedischen Sicherheitsbehörden haben Medienberichte zufolge wichtige Gebäude in der Innenstadt abgeriegelt. Der Gebäudekomplex Rosenbad, Sitz der schwedischen Regierung, das Parlamentsgebäude und das Königsschloss sind demnach von der Polizei abgesperrt worden.
Foto: Noella Johansson, TT News Agency/AP/dpa -
Schwedens Regierung spricht im Zusammenhang mit dem Zwischenfall in Stockholm von einer Terrortat. «Schweden ist angegriffen worden. Alles deutet auf eine Terrortat hin»", sagt Ministerpräsident Stefan Löfven dem schwedischen Fernsehen.
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Stefan Löfven: "Sverige har blivit attackerat. Allt tyder på att det är ett terrordåd". t.co
Expressen on Twitter (@expressen)
https://twitter.com/Expressen/status/850350667524866048
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Die Stockholmer Polizei fordert auf Twitter die Menschen auf, zu Hause zu bleiben und die Stadt zu meiden. Diese Information sollten weitergegeben werden, heißt es weiter.
Polisen uppmanar människor att stanna hemma och undvika city. Sprid detta till de ni känner. #stockholm
— Polisen Stockholm on Twitter (@polisen_sthlm) https://twitter.com/polisen_sthlm/status/850348379783778305 -
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Der Premierminister Belgiens kondoliert Schweden auf Twitter:
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Our thoughts go out to the victims and their families in #Stockholm. A sad day but we believe in the resilience of the Swedish people
Charles Michel on Twitter (@charlesmichel)
https://twitter.com/CharlesMichel/status/850348810928836608
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Reporter berichten von einem Brand auf der Einkaufsstraße. Ein User hat die Szenerie eingefangen.
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Watching the events unfold after a truck drove into Åhléns on Drottninggatan. t.co
Emil Stenqvist on Twitter (@svammel)
https://twitter.com/svammel/status/850349086230413312
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Die schwedische Königsfamilie reagiert schockiert auf das mögliche Attentat mit einem Kleinlaster in Stockholm. «Ich und die gesamte Königsfamilie haben mit größter Bestürzung die Informationen über das Attentat am Nachmittag in Stockholm entgegengenommen», schreibt König Carl XVI. Gustaf auf der Homepage der Königsfamilie. «Wir folgen der Entwicklung, aber vorerst gehen unsere Gedanken an die Getöteten und deren Familien.»
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Facebook hat nach einem möglichen Anschlag in Stockholm seinen «Sicherheitscheck» aktiviert. Nutzer in Stockholm können darüber Freunden mitteilen, dass sie in Sicherheit sind. Der Service war bei Terroranschlägen in den vergangenen Monaten immer wieder aktiviert worden. Der «Safety Check» war ursprünglich unter dem Eindruck des Tsunami 2011 in Japan für den Fall von Naturkatastrophen entwickelt worden.
Screenshot: facebook.com /dpa -
Nach einem möglichen Anschlag mit einem Lastwagen räumt die Polizei einem Medienbericht zufolge den Hauptbahnhof Stockholms. Das bestätigt der Pressedienst der Schwedischen Bahn, berichtet die öffentlich-rechtliche Fernsehgesellschaft Sveriges Television AB.
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Die Bundesregierung versichert der schwedischen Bevölkerung nach dem mutmaßlichen Lkw-Attentat in Stockholm ihre Solidarität. «Wir stehen zusammen gegen den Terror», erklärt Regierungssprecher Steffen Seibert im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter.
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Unsere Gedanken gehen zu den Menschen in #Stockholm, zu Verletzten, Angehörigen, Rettern + Polizisten. Wir stehen zusammen gegen den Terror.
Steffen Seibert on Twitter (@regsprecher)
https://twitter.com/RegSprecher/status/850354892380274689
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Das Auswärtige Amt rät Reisenden, vorerst in ihren Unterkünften zu bleiben. Sie sollten die Entwicklung der Lage über die Medien verfolgen und auf weitere Sicherheitshinweise achten, teilt die Behörde mit. Zudem solle den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge geleistet werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin gab es zunächst keine Informationen über Deutsche unter den Opfern in Stockholm.
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Bundesjustizminister Heiko Maas zum Anschlag in Schweden auf Twitter:
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Erneut ein brutales Verbrechen. Unser Mitgefühl ist bei Verletzten und Hinterbliebenen. Umso mehr Terror, desto enger stehen wir zusammen. t.co
Heiko Maas on Twitter (@heikomaas)
https://twitter.com/HeikoMaas/status/850365365322473473
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Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat nach dem mutmaßlichen Lkw-Attentat in Schweden den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl ausgesprochen. «Schon wieder hat uns eine entsetzliche Nachricht erreicht, diesmal aus Stockholm: Wir wissen noch nicht, ob es Bezüge zum internationalen Terrorismus gibt, auch wenn erste Bilder diesen Gedanken aufkommen lassen», teilt de Maizière mit. Für die Sicherheitsbehörden sei diese Frage wichtig und müsse geklärt werden. Für die Opfer und ihre Angehörigen sei die Motivation für diese «furchtbare Tat» zweitrangig. «Meine Gedanken und mein tiefes Mitgefühl sind bei jenen, die so jäh aus dem Leben gerissen worden sind und bei ihren Angehörigen», so der Minister.
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Bei dem mutmaßlichen Anschlag mit einem Lastwagen sind in Stockholm auch mehrere Menschen verletzt worden. Das bestätigt die Polizei der schwedischen Hauptstadt auf Twitter. Zur Zahl verletzter Personen und zur Schwere der Verletzungen könne man aber noch keine Angaben machen.
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Det finns skadade personer men vi har för tillfället inga detaljer om skadeläget och antalet skadade. #stockholm
Polisen Stockholm on Twitter (@polisen_sthlm)
https://twitter.com/polisen_sthlm/status/850355215954046976
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Mittlerweile hat die schwedische Polizei eine Hotline für besorgte Angehörige freigeschaltet. Sie können im schwedischen Telefonnetz unter der Nummer 11414 und der Direktwahl 9 die Polizei kontaktieren, schreibt die Polizei auf Twitter.
Ein trauerndes Paar in der Innenstadt Stockholms. Foto: Anders Wiklund, TT News Agency/AP/dpa -
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Doch tatsächlich herrscht alles andere als Normalzustand. Wegen des mutmaßlichen Terroranschlags stellen alle Kinos und viele Theater in Stockholm und Umgebung Medienberichten zufolge ihr Abendprogramm ein. Das berichtet unter anderem die öffentlich-rechtliche Fernsehgesellschaft Sveriges Television AB.
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Augenzeugen berichten von schrecklichen Szenen, die sich am Nachmittag ereignet haben: «Es war fürchterlich. Unmengen von Blut auf der Straße, Menschen lagen überall», sagt ein Passant. «Viele um mich herum waren hysterisch», erzählt eine andere Augenzeugin dem schwedischen Fernsehen mit Tränen in den Augen.
«Eine Frau stand da mit ihrem Baby auf dem Arm und wirkte wie paralysiert», sagt ein Schwede im Fernsehen. Mehrere Menschen sind tot, etliche verletzt - aber wie viele genau, das ist lange unklar. «Wäre ich eine Minute später dort hingekommen, wäre ich umgefahren worden. Ich habe Menschen gesehen, die gestorben sind», sagt die Schwedin Sandra Japundzic Lindquist dem Radiosender Ekot.
Foto: Anders Wiklund, TT News Agency/AP/dpa -
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Auch Stunden nach dem mutmaßlichen Anschlag von Stockholm ist das Ausmaß nach Angaben der Behörden noch unklar. «Wir wissen nicht, ob es eine Einzeltat ist oder ob wir mit mehr rechnen müssen», sagt Reichspolizeichef Dan Eliasson auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Zur Zahl der Toten und Verletzten konnte er noch keine genauen Angaben machen. «Es gibt so viele Aussagen, die kursieren, deshalb ist es besser zu warten», fügt er hinzu. «Das hier ist eine schwarze Stunde für die Angehörigen und die Opfer», sagt Eliasson.
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Bis zum späten Nachmittag hat es noch keine Festnahme gegeben. «Es ist niemand festgenommen worden», sagt ein Sprecher der Stockholmer Polizei auf einer Pressekonferenz. Es habe nach der Lkw-Attacke keine weiteren Vorfälle mehr gegeben, erklärt der Sprecher. Ob er sich damit auf Medienberichte über Schüsse bezog, sagte er nicht.
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Nach dem mutmaßlichen Lkw-Attentat sucht Schwedens Polizei einen Mann, der zur fraglichen Zeit am Tatort gesehen worden sein soll. «Mit dieser Person würden wir gern in Kontakt kommen», sagt Reichspolizeichef Dan Eliasson und zeigt bei einer Pressekonferenz entsprechende Fotos.
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SÖKS AV POLIS: Säpo vill komma i kontakt med man som sågs i samband med lastbilsattacken. t.co
Aftonbladet on Twitter (@aftonbladet)
https://twitter.com/Aftonbladet/status/850374746927771648
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Auch weitere Hinweise sollen den Behörden gemeldet werden. «Wir tun alles, was wir können, um Klarheit in die Ereignisse zu bringen», verspricht der Chef der Sicherheitspolizei, Anders Thornberg. Die Bevölkerung ruft die Polizei dazu auf, nicht ins Zentrum der schwedischen Hauptstadt zu fahren. Der Hauptbahnhof sei nicht mehr gesperrt.
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Die Europäische Union reagiert bestürzt auf den mutmaßlichen Terroranschlag in Stockholm. «Ein Angriff auf einen unserer Mitgliedsstaaten ist ein Angriff auf uns alle», erklärt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in Brüssel. Schweden könne auf Solidarität und jede erdenkliche Hilfe zählen. «Unsere Gedenken sind beim schwedischen Volk», erklärt Juncker. Er spricht den Familien der Opfer im Namen der Kommission sein Beileid aus und würdigte den Einsatz der Rettungskräfte.
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Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigt sich bestürzt über den mutmaßlichen Terrorangriff in Stockholm. «Die Nachrichten, die aus Stockholm kommen, sind schrecklich», schreibt Stoltenberg über den Kurznachrichtendienst Twitter. «Mein tiefes Mitgefühl gilt allen, die betroffen sind.» Die Nato stehe an der Seite des trauernden schwedischen Volkes.
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Terrible news from #Stockholm. My heartfelt sympathies go to all those affected. We stand with the Swedish people in their grief.
Jens Stoltenberg on Twitter (@jensstoltenberg)
https://twitter.com/jensstoltenberg/status/850356986906595332
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Erschütterung auch bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er habe während seines Besuchs in Athen «von dem brutalen Angriff auf unschuldige Menschen in Stockholm erfahren», schreibt das Staatsoberhaupt in einer Mitteilung. «Auch wenn die Hintergründe noch unklar sind: Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den Opfern und Verletzten, bei unseren schwedischen Freunden und allen Menschen in Stockholm», ergänzt er.
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Zum Hintergrund: Bei dem Kaufhaus in der Stockholmer Innenstadt, in das ein Lastwagen gerast ist, handelt es sich Medienberichten zufolge um das Einkaufszentrum «Åhléns City». Nach Angaben des Unternehmens ist die Filiale das größte Einzelkaufhaus der Warenhauskette «Åhléns» mit mehr als 13 Millionen Besuchern pro Jahr.
«Åhléns» ist nach eigenen Angaben Schwedens führende Warenhauskette und betreibt 66 Filialen im ganzen Land. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Stockholm beschäftigt 3000 Mitarbeiter. Gegründet wurde Åhléns 1899 in Insjön und gehört heute zum Konzern Axel Johnson AB.
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Der Lastwagen, der in Stockholm in eine Menschenmenge gefahren worden war, stammt Medienberichten zufolge von einer Brauerei. Ein Sprecher der Brauerei Spendrups sagte dem schwedischen Radio, der Fahrer habe gerade ein Restaurant in der Drottninggatan im Zentrum der schwedischen Hauptstadt beliefern wollen. Er habe hinten am Laster gestanden, um ihn aufzuschließen, als ein Maskierter vorne in die Fahrerkabine gesprungen und mit dem Wagen weggefahren sei. Der Brauerei-Fahrer habe versucht, den Mann zu stoppen, wurde dabei angefahren, habe aber keine ernsten Verletzungen erlitten. Die Ermittler kündigten auf ihrer Pressekonferenz an, den Fahrer nun zu befragen. Einzelheiten zum Hergang kurz vor der Tat machten sie jedoch nicht.